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Schule schwänzen fürs Klima: Wie viel Ärger gibt das?

Von: dpa

Meldung vom 18.03.2019

Ab Klasse 4  

Quiz von Silke Fokken

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Berlin (dpa) - Wer einfach so die Schule schwänzt, muss mit Ärger rechnen. Meist ruft die Schulleitung bei den Eltern an und sagt: So geht das nicht! Es besteht Schulpflicht! Oft werden Schwänzerinnen und Schwänzer auch bestraft. Was aber soll die Schule machen, wenn plötzlich ganze Schulklassen fehlen?

Mit dieser Frage beschäftigen sich im März 2019 viele Schulleiter und Schuleiterinnen. Denn jeden Freitag beteiligen sich Tausende Schülerinnen und Schüler an einem Schulstreik für mehr Klimaschutz. Ihr Ziel: Sie wollen erreichen, dass Politikerinnen und Politiker mehr tun, um die Erderwärmung zu stoppen. So soll die Natur auf der Erde auch für die Zukunft geschützt werden. Das Motto der Demos lautet deshalb FFF. Das steht für "FridaysForFuture". Übersetzt heißt das etwa: Freitage für die Zukunft.

Zu den Protesten versammeln sich die Kinder und Jugendlichen auf Straßen und Plätzen. Sie tragen Plakate, auf denen sie mehr Klimaschutz fordern. Oder sie rufen laut im Chor: "Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut". Am 15. März 2019 waren die Demonstrationen besonders groß - und einige Schulen besonders leer. Denn sehr viele Schülerinnen und Schüler machten bei den Demos mit.

Die Folgen sind für die Schul-Streikenden in Deutschland ganz unterschiedlich. Einige müssen den verpassten Unterricht nachholen. Andere bekommen eine Sechs, wenn zu der Zeit eine Klassenarbeit geschrieben wurde. Und zahlreiche Schülerinnen und Schüler müssen nun mit einem Eintrag im Zeugnis rechnen, weil sie unentschuldigt gefehlt haben.

Doch nicht alle Rektorinnen und Rektoren sind so streng. Manche haben auch erstmal ein ernstes Gespräch mit den Streikenden geführt. Und manche raten: Lasst euch von euren Eltern entschuldigen. So schlägt es zum Beispiel ein Schulleiter aus Berlin vor. Eine besonders clevere Variante: Den Lehrer oder die Lehrerin zur Demo mitnehmen, um Unterricht draußen auf der Straße zu machen.

Die Schulen in Deutschland gehen mit dem Schulstreik also ganz unterschiedlich um. Ein Rektor sagte: Wir Rektoren sind nicht einer Meinung, sondern sehen den Streik unterschiedlich. Wir haben uns auch nicht zusammengesetzt und entschieden, wie wir reagieren sollen. In vielen Bundesländern schrieben aber Politikerinnen und Politiker Briefe mit Hinweisen an die Schulen. In Hessen etwa stand darin: Für eine Demo darf man nicht fehlen. Die Schulen sollten lieber dafür sorgen, dass im Unterricht über Klimaschutz gesprochen wird. Einige Schulen überlegen nun, Projekttage oder Wandertage zu dem Thema zu organisieren.
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