Berlin (dpa) - An Ostern feiern viele Christen die Auferstehung Jesu. Wie die Bibel von seinem Leben und seinem Tod erzählt, hat auch viele Maler auf Ideen gebracht. Ein besonders berühmtes Gemälde heißt "Das Abendmahl".
Jesus sitzt auf dem Gemälde am Tisch in der Mitte. Links und rechts von ihm sind je sechs seiner Freunde zu sehen. Sie werden auch Jünger genannt. Während des gemeinsamen Abendessens verkündete Jesus ihnen, er werde am nächsten Tag sterben. Denn einer der Jünger werde ihn an seine Mörder verraten. Die Jünger sind schockiert.
Die Geschichte von diesem Mahl steht in der Bibel. Und Christen erinnern sich am Gründonnerstag daran, also kurz vor Ostern.
Gemalt hat den Moment der italienische Künstler Leonardo da Vinci. Sein Wandgemälde heißt "Das Abendmahl". Es ist schon mehr als 500 Jahre alt und weltberühmt.
"Das Besondere an Leonardos Bild ist, dass er jeden Jünger am Tisch anders dargestellt hat", erklärt Dagmar Korbacher. Sie ist Museumsdirektorin und kennt sich mit Kunst aus. "Jeder reagiert anders auf die Ankündigung von Jesus." Ein Jünger weist mit den Händen von sich, einer wirkt traurig und ein anderer empört. Wieder andere diskutieren heftig, wen Jesus wohl gemeint hat.
"Die feine Zeichnung des Gesichtsausdrucks führt dazu, dass man als Betrachter nachempfinden kann, wie es den Jüngern ergeht", sagt Dagmar Korbacher. Das war auch das Ziel des Malers:
Er wollte die Gefühle der Menschen sichtbar machen. Die Figuren wirken so sehr lebendig und echt.
"Bevor Leonardo das Bild gemalt hat, hat er erst ganz viele Zeichnungen von Menschen gemacht", erzählt Dagmar Korbacher. Dabei studierte er den Gesichtsausdruck und die Körperhaltung. Denn beides sagt viel über die Gefühle eines Menschen aus.
"Interessant ist, dass ein Jünger auf sich selbst weist", erklärt Frau Korbacher. "Das zeigt, dass nicht einmal er selbst zu wissen scheint, ob er der Verräter ist." Die Botschaft, die Leonardo damit überbringt: Jeder Mensch könnte zu so einer Tat in der Lage sein.
Aus diesem Grund erkennt man auch nicht sofort, wer auf dem Bild Judas ist. So heißt der Jünger, der Jesus am nächsten Tag verraten wird und dafür Geld bekommt. Leonardo gibt nur einen kleinen Hinweis: Ein Jünger hält ein Geldsäckchen in der Hand. Andere Maler haben das anders gezeigt. "Auf älteren Gemälden ist der Geldsack meist ganz groß gemalt. Oder man erkennt Judas an seiner gelben Kleidung oder daran, dass er am weitesten von Jesus weg sitzt", erklärt die Expertin.
Judas weicht auf Leonardos Bild zwar zurück. Er wirkt jedoch nicht erschrockener als die anderen. Leonardo zeigt damit: Einen Menschen, der Schlimmes im Sinn hat, erkennt man nicht auf den ersten Blick.
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Berlin (dpa) - An Ostern feiern viele Christen die Auferstehung Jesu. Wie die Bibel von seinem Leben und seinem Tod erzählt, hat auch viele Maler auf Ideen gebracht.
Ein besonders berühmtes Gemälde heißt "Das Abendmahl".
Jesus sitzt auf dem Gemälde am Tisch in der Mitte. Links und rechts von ihm sind je sechs seiner Freunde zu sehen. Sie werden auch Jünger genannt. Während des gemeinsamen Abendessens verkündete Jesus ihnen, er werde am nächsten Tag sterben. Denn einer der Jünger werde ihn an seine Mörder verraten. Die Jünger sind schockiert.
Die Geschichte von diesem Mahl steht in der Bibel. Und Christen erinnern sich am Gründonnerstag daran, also kurz vor Ostern.
Gemalt hat den Moment der italienische Künstler Leonardo da Vinci. Sein Wandgemälde heißt "Das Abendmahl". Es ist schon mehr als 500 Jahre alt und weltberühmt.
"Das Besondere an Leonardos Bild ist, dass er jeden Jünger am Tisch anders dargestellt hat", erklärt Dagmar Korbacher. Sie ist Museumsdirektorin und kennt sich mit Kunst aus. "Jeder reagiert anders auf die Ankündigung von Jesus." Ein Jünger weist mit den Händen von sich, einer wirkt traurig und ein anderer empört. Wieder andere diskutieren heftig, wen Jesus wohl gemeint hat.
"Die feine Zeichnung des Gesichtsausdrucks führt dazu, dass man als Betrachter nachempfinden kann, wie es den Jüngern ergeht", sagt Dagmar Korbacher. Das war auch das Ziel des Malers: Er wollte die Gefühle der Menschen sichtbar machen. Die Figuren wirken so sehr lebendig und echt.
"Bevor Leonardo das Bild gemalt hat, hat er erst ganz viele Zeichnungen von Menschen gemacht", erzählt Dagmar Korbacher. Dabei studierte er den Gesichtsausdruck und die Körperhaltung. Denn beides sagt viel über die Gefühle eines Menschen aus.
"Interessant ist, dass ein Jünger auf sich selbst weist", erklärt Frau Korbacher. "Das zeigt, dass nicht einmal er selbst zu wissen scheint, ob er der Verräter ist." Die Botschaft, die Leonardo damit überbringt: Jeder Mensch könnte zu so einer Tat in der Lage sein.
Aus diesem Grund erkennt man auch nicht sofort, wer auf dem Bild Judas ist. So heißt der Jünger, der Jesus am nächsten Tag verraten wird und dafür Geld bekommt. Leonardo gibt nur einen kleinen Hinweis: Ein Jünger hält ein Geldsäckchen in der Hand. Andere Maler haben das anders gezeigt. "Auf älteren Gemälden ist der Geldsack meist ganz groß gemalt. Oder man erkennt Judas an seiner gelben Kleidung oder daran, dass er am weitesten von Jesus weg sitzt", erklärt die Expertin.
Judas weicht auf Leonardos Bild zwar zurück. Er wirkt jedoch nicht erschrockener als die anderen. Leonardo zeigt damit: Einen Menschen, der Schlimmes im Sinn hat, erkennt man nicht auf den ersten Blick.