Las Palmas (dpa) - Manche Detektive tragen bei der Arbeit Badeanzug oder Badehose. Nämlich dann, wenn sie als heimliche Tester in Hotels unterwegs sind. Solche Hoteltester dürfen sich aber nicht nur sonnen. Sie haben viel Arbeit.
Eine Frau kommt alleine in ein Hotel: Sie sitzt am Pool, bestellt sich später Essen aufs Zimmer. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter glauben, dass die Frau Urlaub macht. Doch da irren sie sich: Die Frau testet das Hotel. Das darf aber niemand wissen.
Die Hoteltesterin arbeitet für ein Reiseunternehmen aus Deutschland. Die Besitzer des Hotels können zu dem Unternehmen gehen und fragen, was sie besser machen können. Dann kommt jemand vorbei, ohne vorher Bescheid zu geben, und nimmt das Hotel unter die Lupe.
Gerade ist die Testerin in einem Hotel auf der Ferieninsel Gran Canaria vor der Küste von Afrika in geheimer Mission unterwegs. "Ich darf hier alles ausprobieren", sagt die Frau. "Aber das ist auch viel Arbeit."
In ihrem Hotelzimmer liegt eine Liste mit bis zu 2500 Fragen. Die muss sie alle beantworten. Im Hotel weiß niemand, dass gerade eine Testerin da ist. Sonst würden sich die Mitarbeiter bei ihr vielleicht mehr Mühe geben als bei anderen Gästen. Die Frau tut so, als sei sie ein normaler Gast. Deswegen verrät sie auch für diesen Artikel ihren Namen nicht - sonst könnte man sie das nächste Mal vielleicht erkennen.
Sie achtet auf alles: Sind die Mitarbeiter hilfsbereit? Ist alles sauber?
Dabei guckt sie ganz genau hin, zum Beispiel, ob das Toilettenpapier hübsch gefaltet ist. Sie schaut auch, ob der Kinderspielplatz im Schatten steht. Und wie das Essen schmeckt. "Am Anfang war es schwierig, sich die ganzen Fragen zu merken", erzählt die Frau. Schließlich kann man die dicke Liste nicht mit an den Pool nehmen.
Deswegen muss sich die Frau ganz viel merken. Dazu gehören sogar Dinge wie: "Passt die Uhr am Empfang zur Dekoration?" Jeden Tag sieht sich die Frau einen anderen Teil an. "In großen Hotels macht das richtig viel Arbeit", sagt sie. Außerdem macht sie manchmal Beweisfotos. Am Ende schreibt sie einen sehr langen Bericht. Darin notiert sie alles, was gut und schlecht war.
In anderen Hotels melden sich die Tester schon vorher an. Dann schauen sie zum Beispiel, ob das Hotel alles hat, was es in der Werbung verspricht.
Klingt nach einem spannenden Job. Doch der frühere Hoteltester Michael Bauer erklärt, dass es heute weniger Hoteltester gibt als noch vor Jahren.
Stattdessen werden die Bewertungen der normalen Gäste wichtiger. Heute würden viele Menschen gleich mit dem Handy über das Hotel etwas auf Portalen in Internet schreiben, sagt er. Dann sieht der Hotel-Chef zum Beispiel viele Kommentare, in denen steht: "Der Kaffee ist schlecht". Dann brauche er keine Hoteltester mehr, sagt Michael Bauer. Deswegen gebe es gerade bei günstigen Hotels nur sehr wenige Tester. Der Beruf sei nahezu ausgestorben.
Von Sarah Thust, dpa
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Las Palmas (dpa) - Manche Detektive tragen bei der Arbeit Badeanzug oder Badehose. Nämlich dann, wenn sie als heimliche Tester in Hotels unterwegs sind.
Solche Hoteltester dürfen sich aber nicht nur sonnen. Sie haben viel Arbeit.
Eine Frau kommt alleine in ein Hotel: Sie sitzt am Pool, bestellt sich später Essen aufs Zimmer. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter glauben, dass die Frau Urlaub macht. Doch da irren sie sich: Die Frau testet das Hotel. Das darf aber niemand wissen.
Die Hoteltesterin arbeitet für ein Reiseunternehmen aus Deutschland. Die Besitzer des Hotels können zu dem Unternehmen gehen und fragen, was sie besser machen können. Dann kommt jemand vorbei, ohne vorher Bescheid zu geben, und nimmt das Hotel unter die Lupe.
Gerade ist die Testerin in einem Hotel auf der Ferieninsel Gran Canaria vor der Küste von Afrika in geheimer Mission unterwegs. "Ich darf hier alles ausprobieren", sagt die Frau. "Aber das ist auch viel Arbeit."
In ihrem Hotelzimmer liegt eine Liste mit bis zu 2500 Fragen. Die muss sie alle beantworten. Im Hotel weiß niemand, dass gerade eine Testerin da ist. Sonst würden sich die Mitarbeiter bei ihr vielleicht mehr Mühe geben als bei anderen Gästen. Die Frau tut so, als sei sie ein normaler Gast. Deswegen verrät sie auch für diesen Artikel ihren Namen nicht - sonst könnte man sie das nächste Mal vielleicht erkennen.
Sie achtet auf alles: Sind die Mitarbeiter hilfsbereit? Ist alles sauber? Dabei guckt sie ganz genau hin, zum Beispiel, ob das Toilettenpapier hübsch gefaltet ist. Sie schaut auch, ob der Kinderspielplatz im Schatten steht. Und wie das Essen schmeckt. "Am Anfang war es schwierig, sich die ganzen Fragen zu merken", erzählt die Frau. Schließlich kann man die dicke Liste nicht mit an den Pool nehmen.
Deswegen muss sich die Frau ganz viel merken. Dazu gehören sogar Dinge wie: "Passt die Uhr am Empfang zur Dekoration?" Jeden Tag sieht sich die Frau einen anderen Teil an. "In großen Hotels macht das richtig viel Arbeit", sagt sie. Außerdem macht sie manchmal Beweisfotos. Am Ende schreibt sie einen sehr langen Bericht. Darin notiert sie alles, was gut und schlecht war.
In anderen Hotels melden sich die Tester schon vorher an. Dann schauen sie zum Beispiel, ob das Hotel alles hat, was es in der Werbung verspricht.
Klingt nach einem spannenden Job. Doch der frühere Hoteltester Michael Bauer erklärt, dass es heute weniger Hoteltester gibt als noch vor Jahren.
Stattdessen werden die Bewertungen der normalen Gäste wichtiger. Heute würden viele Menschen gleich mit dem Handy über das Hotel etwas auf Portalen in Internet schreiben, sagt er. Dann sieht der Hotel-Chef zum Beispiel viele Kommentare, in denen steht: "Der Kaffee ist schlecht". Dann brauche er keine Hoteltester mehr, sagt Michael Bauer. Deswegen gebe es gerade bei günstigen Hotels nur sehr wenige Tester. Der Beruf sei nahezu ausgestorben.
Von Sarah Thust, dpa