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Nach der Fußball-WM: "Das macht mich richtig sauer!"

Von: dpa

Meldung vom 06.07.2015

Ab Klasse 3  

Quiz von Silke Fokken

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Edmonton (dpa) - Einige Spielerinnen weinen. Andere lassen traurig die Köpfe hängen. Die deutschen Fußball-Frauen sind tief enttäuscht. Sie haben das Spiel um den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft (WM) in Kanada Anfang Juli verloren. England gewann durch einen Elfmeter mit 1:0. Damit kam das deutsche Team bei der WM nur auf Platz 4. Nun ist die große Frage: Woran genau hat es gelegen?

"Wir haben alles gegeben", sagte die Trainerin Silvia Neid nach dem Spiel. "Wir haben uns auch sehr gute Chancen herausgespielt. Nur wenn du keine Tore machst, kannst du ganz schlecht ein Spiel gewinnen." Sie wehrte sich gegen Vorwürfe von anderen Trainern aus Deutschland. Die hatten schon nach der Niederlage der Deutschen im Halbfinale gegen die USA heftige Kritik geübt. Sie meinten, die Taktik und die Technik der deutschen Spielerinnen hätten nicht gestimmt.

Silvia Neid hielt dagegen, dass die Spielerinnen zu wenig Zeit hatten, um sich als Team richtig auf die WM vorzubereiten. Nur zehn Tage. Außerdem hätten sich viele Frauen in dieser Zeit erst einmal von anderen Spielen und Verletzungen erholen müssen, um überhaupt einigermaßen trainieren zu können. "Gemessen daran können wir froh sein, dass wir überhaupt so weit gekommen sind", sagte die Trainerin.

Auch die Torhüterin Nadine Angerer ärgerte sich über die Vorwürfe: "Das macht mich richtig sauer", sagte sie. "Natürlich haben auch wir Fehler gemacht", meinte die Torhüterin. "Aber insgesamt können wir trotz des vierten Platzes zufrieden sein. Wir haben ein gutes Turnier gespielt."

Nadine Angerer holte mit den deutschen Fußball-Frauen schon zwei Mal den WM-Titel. Für sie war das 0:1 gegen England besonders ärgerlich, denn für die Torhüterin war es das letzte Spiel in der Nationalmannschaft. Danach hört sie auf. Nadine Angerer wollte das Spiel gegen England auch deshalb unbedingt gewinnen und Bronze holen. "Die Niederlage trübt alles ein bisschen", sagte die 36 Jahre alte Torhüterin. Trotzdem wollte sie auch die anderen Spielerinnen trösten und versprach: "Ich sorge nachher schon für gute Laune."

Um in Zukunft noch besser zu werden, will sich Silvia Neid zusammen mit Fachleuten genau anschauen, auf welche Weise die Teams bei der WM gespielt haben. "Das machen wir immer, nach jedem Turnier", erzählte sie. Die Fachleute haben die ganze WM beobachtet. "Das wird alles ausgewertet." Dazu gehört auch das Finale. Darin besiegte das Team aus den USA die Fußball-Frauen aus Japan mit 5:2.
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