Nairobi/Berlin (dpa) - Ein Schlitten mit Rentieren, mitten in den Palmen - auch in dem Land Kenia in Afrika stimmen sich viele Menschen auf Weihnachten ein. Allerdings: Rund um die Feiertage läuft dort vieles anders ab als bei uns. Da wird schon mal die Küche in den Garten verlegt. Mädchen sitzen stundenlang still - freiwillig. Und der Weihnachtsbaum hat keine einzige Nadel.
In Kenia und vielen anderen Ländern Afrikas wachsen keine Tannen oder Fichten. Überhaupt gilt der Weihnachtsbaum als exotischer Brauch aus dem Ausland. Einen Weihnachtsbaum wie wir ihn kennen, gibt es in Kenia deshalb nicht. Weil der bunte Schmuck aber so schön aussieht, behängen die Menschen Palmen oder Mangobäume. Statt Glitzerkugeln gibt es Kalabusche. Das sind Minikürbisse, die mit Schnitzereien verziert sind.
Gefeiert wird am 25. Dezember. Da wünschen sich die Menschen in Kenia "Kuwa na Krismasi njema". Auf Deutsch: "Frohe Weihnachten". Wie wohl überall ist Weihnachten auch in Afrika ein Familienfest - aber in Afrika heißt das nicht nur, dass Eltern und Kinder zusammenkommen, vielleicht mit Oma und Opa. Dort trifft sich die ganze große Familie, mit Onkeln und Tanten, Cousins und Cousinen. Und zwar in dem Dorf, aus dem die Familie ursprünglich stammt.
Für Kinder aus der Großstadt ist das manchmal eine Reise in eine andere Welt: "Meine Kinder mussten sich erst einmal daran gewöhnen, dass es auf dem alten Dorf keinen Strom und kein Leitungswasser gab",
erzählt Walter Simiyu aus der Stadt Nairobi. "Aber dann fanden sie das Leben auf dem Dorf sehr spannend. Auch wenn es keinen Fernseher gab und keine Computerspiele."
Die Frauen der Familie verbringen viel Zeit damit, das Festessen zu kochen. Weil so viele Leute da sind und die Küche nicht ausreicht, wird das Kochen dann schon mal in den Garten verlegt. Gans, Ente oder Karpfen als Weihnachtsessen kennen die Menschen in Afrika nicht. In Kenia ist der Festschmaus gebratene oder gegrillte Ziege. Dazu gibt es Gemüse und Ugali, ein Brei aus Maismehl.
Völlig undenkbar wäre es für die Menschen in Afrika, Weihnachten nicht in die Kirche zu gehen. Die ist dann oft mit Palmen-Blättern oder Bananen-Blättern geschmückt. Auch die Menschen wollen besonders gut aussehen und ziehen ihre schönsten Kleider an. Mädchen müssen vor der Feier Geduld haben. Denn am Festtag wollen viele eine besonders schöne Zöpfchenfrisur haben. Dafür müssen sie lange still sitzen. Das Flechten dauert zwei bis vier Stunden.
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Nairobi/Berlin (dpa) - Ein Schlitten mit Rentieren, mitten in den Palmen - auch in dem Land Kenia in Afrika stimmen sich viele Menschen auf Weihnachten ein. Allerdings:
Rund um die Feiertage läuft dort vieles anders ab als bei uns. Da wird schon mal die Küche in den Garten verlegt. Mädchen sitzen stundenlang still - freiwillig. Und der Weihnachtsbaum hat keine einzige Nadel.
In Kenia und vielen anderen Ländern Afrikas wachsen keine Tannen oder Fichten. Überhaupt gilt der Weihnachtsbaum als exotischer Brauch aus dem Ausland. Einen Weihnachtsbaum wie wir ihn kennen, gibt es in Kenia deshalb nicht. Weil der bunte Schmuck aber so schön aussieht, behängen die Menschen Palmen oder Mangobäume. Statt Glitzerkugeln gibt es Kalabusche. Das sind Minikürbisse, die mit Schnitzereien verziert sind.
Gefeiert wird am 25. Dezember. Da wünschen sich die Menschen in Kenia "Kuwa na Krismasi njema". Auf Deutsch: "Frohe Weihnachten". Wie wohl überall ist Weihnachten auch in Afrika ein Familienfest - aber in Afrika heißt das nicht nur, dass Eltern und Kinder zusammenkommen, vielleicht mit Oma und Opa. Dort trifft sich die ganze große Familie, mit Onkeln und Tanten, Cousins und Cousinen. Und zwar in dem Dorf, aus dem die Familie ursprünglich stammt.
Für Kinder aus der Großstadt ist das manchmal eine Reise in eine andere Welt: "Meine Kinder mussten sich erst einmal daran gewöhnen, dass es auf dem alten Dorf keinen Strom und kein Leitungswasser gab", erzählt Walter Simiyu aus der Stadt Nairobi. "Aber dann fanden sie das Leben auf dem Dorf sehr spannend. Auch wenn es keinen Fernseher gab und keine Computerspiele."
Die Frauen der Familie verbringen viel Zeit damit, das Festessen zu kochen. Weil so viele Leute da sind und die Küche nicht ausreicht, wird das Kochen dann schon mal in den Garten verlegt. Gans, Ente oder Karpfen als Weihnachtsessen kennen die Menschen in Afrika nicht. In Kenia ist der Festschmaus gebratene oder gegrillte Ziege. Dazu gibt es Gemüse und Ugali, ein Brei aus Maismehl.
Völlig undenkbar wäre es für die Menschen in Afrika, Weihnachten nicht in die Kirche zu gehen. Die ist dann oft mit Palmen-Blättern oder Bananen-Blättern geschmückt. Auch die Menschen wollen besonders gut aussehen und ziehen ihre schönsten Kleider an. Mädchen müssen vor der Feier Geduld haben. Denn am Festtag wollen viele eine besonders schöne Zöpfchenfrisur haben. Dafür müssen sie lange still sitzen. Das Flechten dauert zwei bis vier Stunden.