Hallig Hooge (dpa) - Halligen sind besondere Orte - kleine Flecken Land inmitten der Nordsee. Auf Hallig Hooge vor der Westküste Schleswig-Holsteins lebt die 13-jährige Merle. Das Haus ihrer Eltern steht auf einer Warft. Das ist ein künstlicher Erdhügel. Der ist überlebenswichtig, denn manchmal gibt es Sturmfluten und Hallig Hooge kann von der Nordsee überspült werden. Landunter nennen die Halligbewohner das. Nur die Warften mit den Häusern schauen dann noch aus dem Wasser. Uns hat Merle noch mehr über ihr Leben auf der Hallig erzählt:
Merle, was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust?
Merle: "Aus dem Wohnzimmerfenster sehe ich eine grüne Weide und einen Weg. Dann kommt der Deich und dahinter das Meer oder das Watt - je nachdem ob grade Ebbe oder Flut ist."
Manchmal kommt die Nordsee bis an Eure Türschwelle. Hast du Angst bei einem Landunter?
Merle: "Nein, ich kenne das ja. Bei einem Landunter habe ich schulfrei, die Schule ist nämlich auf einer anderen Warft und da komme ich ja nicht hin. Wenn das Wetter dann wieder besser ist, laufen wir manchmal zur benachbarten Backenswarft, über einen Kilometer. Dann ziehen wir wasserdichte Hosen an und mit Stöcken tasten wir, ob wir auch wirklich auf der Straße laufen. Von der Straße abkommen ist nicht so gut, weil man in den Graben rutschen kann. Das letzte Mal ging mir das Wasser bis zu den Oberschenkeln."
Was magst du an der Hallig?
Merle: "Die Natur!
Im Sommer können wir in der Nordsee schwimmen. Und bei Ebbe machen wir Wattwanderungen zu einer Sandbank. Manchmal findet man dort kleine Bernsteine."
Und was magst du nicht so sehr am Halligleben?
Merle: "Wenn man Streit mit seinen Eltern hat, kann man sich nicht gut aus dem Weg gehen. Außerdem leben nur sechs Kinder auf Hallig Hooge, kein anderes in meinem Alter. Oft bin ich alleine, wenn ich von der Schule nach Hause komme. Meine besten Freundinnen leben auf dem Festland. Wir schreiben, telefonieren und skypen eigentlich täglich. Und wir sehen uns am Wochenende und in den Ferien."
Wie funktioniert eine Schule mit so wenigen Schülern?
Merle: "Alle Schüler, egal wie alt, sitzen zusammen. Nach der neunten Klasse ist Schluss. Wer dann zum Beispiel Abitur machen will, geht zu einer Schule auf dem Festland. Dort schläft man dann auch."
Was ist der längste Zeitraum, den du nicht auf der Hallig warst?
Merle: "Drei Wochen. Meine Mutter kommt aus dem Libanon und ich war bei ihrer Familie in der Hauptstadt Beirut. Die Hallig ist klein und Beirut ist groß. Die Hallig ist leise und Beirut ist laut. Aber es gibt auch dort ruhige Orte."
Und wo möchtest du später einmal leben?
Merle: "Ich möchte am liebsten auf Hallig Hooge leben. Weil ich das hier toll finde und weil ich das hier kenne."
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Hallig Hooge (dpa) - Halligen sind besondere Orte - kleine Flecken Land inmitten der Nordsee. Auf Hallig Hooge vor der Westküste Schleswig-Holsteins lebt die 13-jährige Merle.
Das Haus ihrer Eltern steht auf einer Warft. Das ist ein künstlicher Erdhügel. Der ist überlebenswichtig, denn manchmal gibt es Sturmfluten und Hallig Hooge kann von der Nordsee überspült werden. Landunter nennen die Halligbewohner das. Nur die Warften mit den Häusern schauen dann noch aus dem Wasser. Uns hat Merle noch mehr über ihr Leben auf der Hallig erzählt:
Merle, was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust?
Merle: "Aus dem Wohnzimmerfenster sehe ich eine grüne Weide und einen Weg. Dann kommt der Deich und dahinter das Meer oder das Watt - je nachdem ob grade Ebbe oder Flut ist."
Manchmal kommt die Nordsee bis an Eure Türschwelle. Hast du Angst bei einem Landunter?
Merle: "Nein, ich kenne das ja. Bei einem Landunter habe ich schulfrei, die Schule ist nämlich auf einer anderen Warft und da komme ich ja nicht hin. Wenn das Wetter dann wieder besser ist, laufen wir manchmal zur benachbarten Backenswarft, über einen Kilometer. Dann ziehen wir wasserdichte Hosen an und mit Stöcken tasten wir, ob wir auch wirklich auf der Straße laufen. Von der Straße abkommen ist nicht so gut, weil man in den Graben rutschen kann. Das letzte Mal ging mir das Wasser bis zu den Oberschenkeln."
Was magst du an der Hallig?
Merle: "Die Natur! Im Sommer können wir in der Nordsee schwimmen. Und bei Ebbe machen wir Wattwanderungen zu einer Sandbank. Manchmal findet man dort kleine Bernsteine."
Und was magst du nicht so sehr am Halligleben?
Merle: "Wenn man Streit mit seinen Eltern hat, kann man sich nicht gut aus dem Weg gehen. Außerdem leben nur sechs Kinder auf Hallig Hooge, kein anderes in meinem Alter. Oft bin ich alleine, wenn ich von der Schule nach Hause komme. Meine besten Freundinnen leben auf dem Festland. Wir schreiben, telefonieren und skypen eigentlich täglich. Und wir sehen uns am Wochenende und in den Ferien."
Wie funktioniert eine Schule mit so wenigen Schülern?
Merle: "Alle Schüler, egal wie alt, sitzen zusammen. Nach der neunten Klasse ist Schluss. Wer dann zum Beispiel Abitur machen will, geht zu einer Schule auf dem Festland. Dort schläft man dann auch."
Was ist der längste Zeitraum, den du nicht auf der Hallig warst?
Merle: "Drei Wochen. Meine Mutter kommt aus dem Libanon und ich war bei ihrer Familie in der Hauptstadt Beirut. Die Hallig ist klein und Beirut ist groß. Die Hallig ist leise und Beirut ist laut. Aber es gibt auch dort ruhige Orte."
Und wo möchtest du später einmal leben?
Merle: "Ich möchte am liebsten auf Hallig Hooge leben. Weil ich das hier toll finde und weil ich das hier kenne."