Schweinsteiger: 11,9 Kilometer - Wenn Computer wissen, wie viel Fußballer laufen
Von: dpa
Meldung vom 17.01.2012
Ab Klasse 3
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Quiz von Susan Schädlich
Quiz wurde 4545-mal bearbeitet.
Bewertung:
Hamburg (dpa) - Die Fußball-Profis können sich nicht mehr herausreden. Wenn sie nach einem Spiel unter der Dusche stehen, haben Computer längst errechnet, ob sie viel gelaufen sind oder nicht. So kann das zum Beispiel aussehen: Bastian Schweinsteiger: 11,9 Kilometer. Franck Ribéry: 10,5 Kilometer.
Auch wer wie oft und wie schnell gesprintet ist, wird ausgerechnet. Laufwege-Analyse nennen Fachleute dieses System oder Tracking. Das ist Englisch und heißt so viel wie verfolgen. In den Stadien der 1. und 2. Bundesliga kommt das zum Einsatz. Dort hängen besondere Kameras. Sie zeichnen das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute auf. Und sie sind mit einem Computer verbunden.
Für den Computer sind die Spieler Punkte, die sich hin und her bewegen. Deshalb wird jeder Spieler auf dem Platz mit einem Mausklick markiert. Das passiert noch, bevor das Spiel losgeht. Dann weiß der Computer, welcher Punkt Bastian Schweinsteiger ist und welcher Toni Kroos oder Franck Ribéry.
Während des Spiels erfasst der Computer ständig die Position jedes Spielers - 25 Mal in der Sekunde. Mit diesen Infos berechnet er, wie weit wer gelaufen ist und wie schnell. Dabei können sich auch Fehler einschleichen. Schwierig wird es zum Beispiel, wenn ein Tor gefallen ist und alle gemeinsam jubeln. Dann stehen viele Spieler dicht beieinander oder liegen sogar übereinander. Für den Computer sind alles Punkte - und diese Punkte auf einem Haufen sind manchmal nicht mehr genau voneinander zu trennen.
Nach dem Spiel sehen die Trainer die Zahlen. Daraus können sie zum Beispiel ablesen, wer gerade nicht so gut drauf ist. Oder ob die Mannschaft schnell aus der Abwehr heraus in den Angriff gespielt hat. Die Trainer können dann im Training an Sachen arbeiten, die nicht so gut geklappt haben.
"Es ist aber nicht so, dass ein Spieler, der weniger gelaufen ist, automatisch ein schlechteres Spiel abgeliefert hat", sagt Christofer Clemens. Er nimmt Spiele für den Hamburger SV genau unter die Lupe. Wer wie viel läuft, hängt auch davon ab, auf welcher Position ein Profi spielt. Und manche Trainer setzen lieber auf das, was sie beobachtet haben, sagt Christofer Clemens. Viele junge Spieler interessierten sich aber für die Daten. "Sie wollen nach dem Spiel ihre Daten sehen, um herauszufinden, ob sie sich verbessert haben oder nicht."
Spannende Zahlen aus der Bundesliga-Hinrunde
Einige Bundesliga-Profis sind besonders schnell oder laufen besonders viel. Eine Firma, die die Daten ermittelt, hat ein paar starke Werte aus der Hinrunde verraten:
- Lange Laufstrecke: Lars Bender lief mal 13,6 Kilometer. Das entspricht 34 Runden in einem Stadion. Eine Runde ist jeweils 400 Meter lang. Lars Bender spielt für Bayer Leverkusen.
- Schneller Sprint: Jan Kirchhoff sprintete mit einem Tempo von mehr 35 Kilometern in der Stunde. So schnell dürfen Autos in vielen kleinen Straßen gar nicht fahren. Jan Kirchhoff kickt für den 1. FSV
Mainz 05.
- Ein Sprint nach dem anderen: Für Cristian Molinaro wurden mal 47 Sprints gezählt. Er ist beim VfB Stuttgart im Einsatz.
Wusstest du, dass...? - Torhüter stehen nicht nur herum
Auch die Torhüter laufen bei einem Bundesliga-Spiel viel. Das beweisen die Zahlen. Nationaltorwart Manuel Neuer läuft in den rund 90 Minuten etwa 6,5 Kilometer. Das entspricht mehr als 16 Runden in einem Stadion. Er steht also nicht nur auf seiner Torlinie herum, sondern ist oft auf Achse - in und vor dem 16-Meter-Raum. Er bekommt den Ball auch mal zugespielt. Oder er läuft weit aus seinem Tor heraus, um vor einem Stürmer der Gegner an den Ball zu kommen.
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Hamburg (dpa) - Die Fußball-Profis können sich nicht mehr herausreden. Wenn sie nach einem Spiel unter der Dusche stehen, haben Computer längst errechnet,
ob sie viel gelaufen sind oder nicht. So kann das zum Beispiel aussehen: Bastian Schweinsteiger: 11,9 Kilometer. Franck Ribéry: 10,5 Kilometer.
Auch wer wie oft und wie schnell gesprintet ist, wird ausgerechnet. Laufwege-Analyse nennen Fachleute dieses System oder Tracking. Das ist Englisch und heißt so viel wie verfolgen. In den Stadien der 1. und 2. Bundesliga kommt das zum Einsatz. Dort hängen besondere Kameras. Sie zeichnen das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute auf. Und sie sind mit einem Computer verbunden.
Für den Computer sind die Spieler Punkte, die sich hin und her bewegen. Deshalb wird jeder Spieler auf dem Platz mit einem Mausklick markiert. Das passiert noch, bevor das Spiel losgeht. Dann weiß der Computer, welcher Punkt Bastian Schweinsteiger ist und welcher Toni Kroos oder Franck Ribéry.
Während des Spiels erfasst der Computer ständig die Position jedes Spielers - 25 Mal in der Sekunde. Mit diesen Infos berechnet er, wie weit wer gelaufen ist und wie schnell. Dabei können sich auch Fehler einschleichen. Schwierig wird es zum Beispiel, wenn ein Tor gefallen ist und alle gemeinsam jubeln. Dann stehen viele Spieler dicht beieinander oder liegen sogar übereinander. Für den Computer sind alles Punkte - und diese Punkte auf einem Haufen sind manchmal nicht mehr genau voneinander zu trennen.
Nach dem Spiel sehen die Trainer die Zahlen. Daraus können sie zum Beispiel ablesen, wer gerade nicht so gut drauf ist. Oder ob die Mannschaft schnell aus der Abwehr heraus in den Angriff gespielt hat. Die Trainer können dann im Training an Sachen arbeiten, die nicht so gut geklappt haben.
"Es ist aber nicht so, dass ein Spieler, der weniger gelaufen ist, automatisch ein schlechteres Spiel abgeliefert hat", sagt Christofer Clemens. Er nimmt Spiele für den Hamburger SV genau unter die Lupe. Wer wie viel läuft, hängt auch davon ab, auf welcher Position ein Profi spielt. Und manche Trainer setzen lieber auf das, was sie beobachtet haben, sagt Christofer Clemens. Viele junge Spieler interessierten sich aber für die Daten. "Sie wollen nach dem Spiel ihre Daten sehen, um herauszufinden, ob sie sich verbessert haben oder nicht."
Spannende Zahlen aus der Bundesliga-Hinrunde
Einige Bundesliga-Profis sind besonders schnell oder laufen besonders viel. Eine Firma, die die Daten ermittelt, hat ein paar starke Werte aus der Hinrunde verraten:
- Lange Laufstrecke: Lars Bender lief mal 13,6 Kilometer. Das entspricht 34 Runden in einem Stadion. Eine Runde ist jeweils 400 Meter lang. Lars Bender spielt für Bayer Leverkusen.
- Schneller Sprint: Jan Kirchhoff sprintete mit einem Tempo von mehr 35 Kilometern in der Stunde. So schnell dürfen Autos in vielen kleinen Straßen gar nicht fahren. Jan Kirchhoff kickt für den 1. FSV
Mainz 05.
- Ein Sprint nach dem anderen: Für Cristian Molinaro wurden mal 47 Sprints gezählt. Er ist beim VfB Stuttgart im Einsatz.
Wusstest du, dass...? - Torhüter stehen nicht nur herum
Auch die Torhüter laufen bei einem Bundesliga-Spiel viel. Das beweisen die Zahlen. Nationaltorwart Manuel Neuer läuft in den rund 90 Minuten etwa 6,5 Kilometer. Das entspricht mehr als 16 Runden in einem Stadion. Er steht also nicht nur auf seiner Torlinie herum, sondern ist oft auf Achse - in und vor dem 16-Meter-Raum. Er bekommt den Ball auch mal zugespielt. Oder er läuft weit aus seinem Tor heraus, um vor einem Stürmer der Gegner an den Ball zu kommen.