Als die Menschen in Berlin die Straßen blockierten
Von: dpa
Meldung vom 20.03.2023
Ab Klasse 4
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Quiz von dpa
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Berlin (dpa) - Räder von Pferdewagen liegen auf der Straße, Holzlatten, Fässer, Bottiche und Körbe darüber. Alles zusammen türmt sich zu einem Schutzwall auf. Diese Barrikade zwischen den Häusern war am vergangenen Wochenende in der deutschen Hauptstadt Berlin zu sehen. Sie erinnerte an ein wichtiges Ereignis: den Häuserkampf am 18. März 1848.
Damals vor 175 Jahren erhoben sich die Menschen gegen die Herrschenden und gegen Unterdrückung. Das passierte nicht nur in Berlin, sondern in vielen deutschsprachigen Gegenden und zahlreichen anderen Orten in ganz Europa. Weil es im März passierte, spricht man oft von der Märzrevolution von 1848.
Landauf, landab forderten die Leute: Alle Menschen sollen sich jederzeit versammeln und Vereine gründen können. Das Land sollte den Bauernfamilien gehören und nicht den wenigen Grundherren, wie es bis dahin war. Die Männer sollten überall frei selber wählen können, wer sie regiert. Außerdem war den Aufständischen wichtig, dass es ein vereintes Deutschland gibt. Zuvor gab es viele einzelne Kleinstaaten.
Ihre Forderungen brachten die Menschen auch nach Berlin. Dort lag der Herrschaftssitz von König Friedrich Wilhelm IV. Doch der König ließ die Armee in die Stadt einmarschieren. Die Aufständischen bauten Barrikaden, bewaffneten sich und griffen das Militär an. Schon nach einem Tag zog sich die Armee zurück. Der König erklärte: Ja, es wird eine deutsche Einheit und Freiheit geben.
Doch das klappte nicht.
Schon bald bildete sich eine Gegenrevolution. Am Ende des Jahres 1849 war die alte Ordnung weitgehend wieder hergestellt. Trotzdem ist die Märzrevolution bis heute wichtig: Denn die Ereignisse waren ein wichtiger Schritt hin zur Demokratie, also zur Herrschaft des Volkes.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte deswegen am Wochenende die nachgebaute Barrikade. Er sagte: Ja, es war eine gescheiterte Revolution. Aber vieles von dem, wofür die Menschen damals gestritten haben, sind heute unsere Rechte und Freiheiten. "Insofern war nichts vergeblich, sondern wir stehen auf den Schultern dieser Menschen von damals."
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Berlin (dpa) - Räder von Pferdewagen liegen auf der Straße, Holzlatten, Fässer, Bottiche und Körbe darüber. Alles zusammen türmt sich zu einem Schutzwall auf.
Diese Barrikade zwischen den Häusern war am vergangenen Wochenende in der deutschen Hauptstadt Berlin zu sehen. Sie erinnerte an ein wichtiges Ereignis: den Häuserkampf am 18. März 1848.
Damals vor 175 Jahren erhoben sich die Menschen gegen die Herrschenden und gegen Unterdrückung. Das passierte nicht nur in Berlin, sondern in vielen deutschsprachigen Gegenden und zahlreichen anderen Orten in ganz Europa. Weil es im März passierte, spricht man oft von der Märzrevolution von 1848.
Landauf, landab forderten die Leute: Alle Menschen sollen sich jederzeit versammeln und Vereine gründen können. Das Land sollte den Bauernfamilien gehören und nicht den wenigen Grundherren, wie es bis dahin war. Die Männer sollten überall frei selber wählen können, wer sie regiert. Außerdem war den Aufständischen wichtig, dass es ein vereintes Deutschland gibt. Zuvor gab es viele einzelne Kleinstaaten.
Ihre Forderungen brachten die Menschen auch nach Berlin. Dort lag der Herrschaftssitz von König Friedrich Wilhelm IV. Doch der König ließ die Armee in die Stadt einmarschieren. Die Aufständischen bauten Barrikaden, bewaffneten sich und griffen das Militär an. Schon nach einem Tag zog sich die Armee zurück. Der König erklärte: Ja, es wird eine deutsche Einheit und Freiheit geben.
Doch das klappte nicht. Schon bald bildete sich eine Gegenrevolution. Am Ende des Jahres 1849 war die alte Ordnung weitgehend wieder hergestellt. Trotzdem ist die Märzrevolution bis heute wichtig: Denn die Ereignisse waren ein wichtiger Schritt hin zur Demokratie, also zur Herrschaft des Volkes.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte deswegen am Wochenende die nachgebaute Barrikade. Er sagte: Ja, es war eine gescheiterte Revolution. Aber vieles von dem, wofür die Menschen damals gestritten haben, sind heute unsere Rechte und Freiheiten. "Insofern war nichts vergeblich, sondern wir stehen auf den Schultern dieser Menschen von damals."