Berlin (dpa) - Wie eine perfekte Schule aussieht, davon haben Romy und Luis eine ganz genaue Vorstellung. Die beiden 13-Jährigen wollen zum Beispiel, dass Kinder dort Spaß haben und etwas fürs Leben lernen. Damit das an möglichst vielen Schulen in Deutschland passiert, sind Romy aus Münster und Luis aus Mainz in die Hauptstadt Berlin gefahren. Dort sprachen sie beim Bildungsgipfel im Bürgerrat Bildung und Lernen mit Politikerinnen und Politikern. Der Bürgerrat ist eine Vereinigung, in der sich Bürgerinnen und Bürger zusammengetan haben, um die Politik aus der Praxis heraus bei wichtigen Entscheidungen zur Bildung zu beraten.
Wir haben die beiden danach zu dem Gespräch befragt.
Ihr seid als Kinderbotschafter unterwegs. Welche Themen sind euch dabei besonders wichtig?
Romy: "Mir ist vor allem wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Spaß am Lernen haben. Dass sie nicht nur rumsitzen, Dinge in sich reinfressen, etwas für den Test auswendig lernen und danach wieder alles vergessen. Sondern dass sie gerne zur Schule gehen."
Luis: "Manche Freunde von mir kommen nach der Schule nach Hause, lernen und lernen und lernen und lernen. Dann können sie noch fünf Minuten draußen irgendwas machen und dann gehen sie ins Bett. Und am nächsten Tag passiert das Gleiche. Meine Motivation ist, dagegen etwas zu tun."
In der vergangenen Woche habt ihr wichtige Politikerinnen und Politiker getroffen. Wie war das?
Luis: "Es war schön,
dass sie sich überhaupt für uns Zeit genommen haben. Sie haben uns auch gut zugehört. Ich denke, dass sie zwar nicht alles, aber vieles davon mit in ihre Sitzungen nehmen werden."
Romy: "Es war echt interessant, mal mit solchen Leuten zu sprechen, die nah dran sind und schon lange zu den Themen arbeiten. Sie haben wirklich mit uns geredet und auch Fragen an uns Kinder gestellt. Es war super, dass sie Interesse an unseren Themen hatten. Das hat uns das Gefühl gegeben, wirklich etwas bewegen zu können."
Welche Themen habt ihr da angesprochen?
Romy: "Uns war wichtig, dass wir mehr Sachen lernen, die uns für die Zukunft helfen. Etwa in einem Fach "Lernen fürs Leben", das uns beibringt, wie wir mit Geld umgehen, wie wir Mieten zahlen, wie wir Steuern zahlen. Auch wie man vernünftig einen Streit klärt. Einfach Dinge, die man später auf jeden Fall brauchen wird."
Luis: "Auch, dass man in der Schule entscheiden kann: Wann lerne ich was. Dass man jeden Tag zwar ein paar Stunden Unterricht hat, aber während der restlichen Zeit frei entscheidet, was man arbeiten will. Wenn jemand superschnell die Matheaufgaben fertig hat, aber für Deutsch etwas länger braucht, dann ist man im Matheunterricht immer gelangweilt und im Deutschunterricht immer gehetzt. Wäre die Zeit frei einteilbar, dann würde sich das ausgleichen."
Solche Themen gehen alle Kinder an. Warum setzt ihr euch so sehr dafür ein?
Romy: "Wir haben die Möglichkeit bekommen, weil eine Lernwerkstatt des Bürgerrats zu dem Thema in unsere Schule kam. Ich wurde dann mit ein paar anderen aus meiner Klasse ausgewählt, um dort über Bildung und Lernen zu sprechen. Dann dachte ich: Es muss was passieren, wir wollen was verändern und dann opfere ich dafür meine Zeit. Das ist nicht nur wichtig für mich, für meine Schule, meine Stadt, sondern für unser Land."
Luis: "Viele Kinder wissen nicht, dass sie die Möglichkeit haben, mit Politikerinnen und Politikern über ihre Probleme zu sprechen. Viele trauen sich das auch nicht. Aber irgendjemand muss das machen."
Wollt ihr später mal Politikerin oder Politiker werden?
Luis: "Ja, grundsätzlich schon. Ich glaube, das wäre etwas für mich."
Romy: "Ich fände das ziemlich interessant, weil ich mich gerne einbringe. Ich habe aber auch ziemlich Respekt vor dem Job, weil man nie allen Menschen alles recht machen kann."
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Berlin (dpa) - Wie eine perfekte Schule aussieht, davon haben Romy und Luis eine ganz genaue Vorstellung. Die beiden 13-Jährigen wollen zum Beispiel,
dass Kinder dort Spaß haben und etwas fürs Leben lernen. Damit das an möglichst vielen Schulen in Deutschland passiert, sind Romy aus Münster und Luis aus Mainz in die Hauptstadt Berlin gefahren. Dort sprachen sie beim Bildungsgipfel im Bürgerrat Bildung und Lernen mit Politikerinnen und Politikern. Der Bürgerrat ist eine Vereinigung, in der sich Bürgerinnen und Bürger zusammengetan haben, um die Politik aus der Praxis heraus bei wichtigen Entscheidungen zur Bildung zu beraten.
Wir haben die beiden danach zu dem Gespräch befragt.
Ihr seid als Kinderbotschafter unterwegs. Welche Themen sind euch dabei besonders wichtig?
Romy: "Mir ist vor allem wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Spaß am Lernen haben. Dass sie nicht nur rumsitzen, Dinge in sich reinfressen, etwas für den Test auswendig lernen und danach wieder alles vergessen. Sondern dass sie gerne zur Schule gehen."
Luis: "Manche Freunde von mir kommen nach der Schule nach Hause, lernen und lernen und lernen und lernen. Dann können sie noch fünf Minuten draußen irgendwas machen und dann gehen sie ins Bett. Und am nächsten Tag passiert das Gleiche. Meine Motivation ist, dagegen etwas zu tun."
In der vergangenen Woche habt ihr wichtige Politikerinnen und Politiker getroffen. Wie war das?
Luis: "Es war schön, dass sie sich überhaupt für uns Zeit genommen haben. Sie haben uns auch gut zugehört. Ich denke, dass sie zwar nicht alles, aber vieles davon mit in ihre Sitzungen nehmen werden."
Romy: "Es war echt interessant, mal mit solchen Leuten zu sprechen, die nah dran sind und schon lange zu den Themen arbeiten. Sie haben wirklich mit uns geredet und auch Fragen an uns Kinder gestellt. Es war super, dass sie Interesse an unseren Themen hatten. Das hat uns das Gefühl gegeben, wirklich etwas bewegen zu können."
Welche Themen habt ihr da angesprochen?
Romy: "Uns war wichtig, dass wir mehr Sachen lernen, die uns für die Zukunft helfen. Etwa in einem Fach "Lernen fürs Leben", das uns beibringt, wie wir mit Geld umgehen, wie wir Mieten zahlen, wie wir Steuern zahlen. Auch wie man vernünftig einen Streit klärt. Einfach Dinge, die man später auf jeden Fall brauchen wird."
Luis: "Auch, dass man in der Schule entscheiden kann: Wann lerne ich was. Dass man jeden Tag zwar ein paar Stunden Unterricht hat, aber während der restlichen Zeit frei entscheidet, was man arbeiten will. Wenn jemand superschnell die Matheaufgaben fertig hat, aber für Deutsch etwas länger braucht, dann ist man im Matheunterricht immer gelangweilt und im Deutschunterricht immer gehetzt. Wäre die Zeit frei einteilbar, dann würde sich das ausgleichen."
Solche Themen gehen alle Kinder an. Warum setzt ihr euch so sehr dafür ein?
Romy: "Wir haben die Möglichkeit bekommen, weil eine Lernwerkstatt des Bürgerrats zu dem Thema in unsere Schule kam. Ich wurde dann mit ein paar anderen aus meiner Klasse ausgewählt, um dort über Bildung und Lernen zu sprechen. Dann dachte ich: Es muss was passieren, wir wollen was verändern und dann opfere ich dafür meine Zeit. Das ist nicht nur wichtig für mich, für meine Schule, meine Stadt, sondern für unser Land."
Luis: "Viele Kinder wissen nicht, dass sie die Möglichkeit haben, mit Politikerinnen und Politikern über ihre Probleme zu sprechen. Viele trauen sich das auch nicht. Aber irgendjemand muss das machen."
Wollt ihr später mal Politikerin oder Politiker werden?
Luis: "Ja, grundsätzlich schon. Ich glaube, das wäre etwas für mich."
Romy: "Ich fände das ziemlich interessant, weil ich mich gerne einbringe. Ich habe aber auch ziemlich Respekt vor dem Job, weil man nie allen Menschen alles recht machen kann."