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Tropensturm "Harvey" setzt alles unter Wasser

Von: dpa

Meldung vom 29.08.2017

Ab Klasse 4  

Quiz von Silke Fokken

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Offenbach/Houston (dpa) - Starker Wind und extrem viel Regen: Ein Tropensturm hat den Bundesstaat Texas in den USA schwer verwüstet. Er fegte etwa in der Stadt Houston ganze Häuser weg und verwandelte Straßen in breite Flüsse. An einigen Stellen reichte das Wasser bis zu den Dächern von Autos.

Wetter-Fachleute gaben dem Sturm den Namen Harvey (gesprochen: harwäi). Helferinnen und Helfer konnten die meisten Menschen retten, die wegen der Überschwemmungen in ihren Autos oder Häusern festsaßen. Aber es gab auch einige Tote und Verletzte.

Wetter-Fachleute warnten: "Diese Lage ist besonders gefährlich." Sie rieten den Menschen, in höher gelegene Gebiete zu fahren. Denn es sollte noch weiter regnen. In manchen Orten in Texas konnten Menschen deshalb zunächst nur noch mit Booten weiterkommen. Mancher paddelte im Schlauchboot über überschwemmte Straßen.

Normalerweise regnet es in Texas viel weniger. An einigen Orten fiel nun aber so viel Regen wie sonst ungefähr in einem Jahr vom Himmel kommt. Und dann noch der Sturm dazu! Wie entsteht so ein Wetter?

Angefangen hat das Ganze über dem Meer nahe der Stadt Houston: dem Golf von Mexiko, sagt der Wetter-Experte Andreas Friedrich. "Hurrikans brauchen Wasser-Temperaturen von über 26 Grad", erklärt er. Im Golf von Mexiko hatte die Sonne das Wasser zuletzt auf bis zu 30 Grad erwärmt.

Das warme Meer funktioniert ähnlich wie ein Topf mit Wasser, der auf einer Herdplatte erwärmt wird: Es bildet sich Dampf. Der Dampf steigt nach oben und wird dort wieder kühler. Nun bilden sich Wolken. Die saugen sich voll mit Feuchtigkeit.

Hinzu kommt nun eine Drehung. "Die Wolken werden mächtiger und drehen sich um das Auge des Sturms", so beschreibt es der Experte.
Zieht so ein Sturm übers Land, verliert er normalerweise schnell an Kraft. Denn ihm fehlt die Nahrung, also die warm-feuchte Luft vom Meer. Aber Sturm Harvey ist anders: "Er hat sich eingenistet", sagt Friedrich. Er bleibt also auf der Stelle und dreht sich dort.

Diese Drehung ist das Problem: Immer wenn Wolken über dem Meer sind, nehmen sie neue Feuchtigkeit auf. Drehen sie zurück an Land, geben sie das Wasser wieder ab. So bekommt "Harvey" den Regen-Nachschub. Für einige Tage sollte das zunächst noch so bleiben. Doch dann sollte "Harvey" wieder verschwinden und die Menschen zur Ruhe und zum Aufräumen kommen lassen.
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