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Flüchtlingsjunge war verschwunden - ein Jahr lang!

Von: dpa

Meldung vom 08.03.2016

Ab Klasse 3  

Quiz von Silke Fokken

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Hannover (dpa) - Es ist ein großes Gedränge: Auf dem Flughafen von Hannover wird die Familie Rabani am 7. März 2016 von Reportern und Kameraleuten umringt. Alle wollen wissen, wie sich die Familie fühlt. Denn zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr treffen die Eltern hier ihren zehn Jahre alten Sohn Mahdi wieder. Dabei hatten sie befürchtet, dass er tot sei.

Die Familie Rabani kommt aus dem Land Afghanistan. Mahdis Eltern hatten sich vor einiger Zeit entschieden von dort wegzugehen und nach Europa zu flüchten. Doch auf der gefährlichen Reise ging etwas schief. Vor rund einem Jahr verlor Mahdi seine Familie aus den Augen. Plötzlich musste er ohne sie zurechtkommen. Er schloss sich einer anderen afghanischen Familie an und lebte einige Zeit in der Schweiz. Das ist ein Nachbarland von Deutschland.

Mahdis Eltern hatten gar nicht mehr damit gerechnet, ihren Sohn jemals wiederzusehen. Sie hatten ihren Sohn zuerst gesucht, die Suche dann aber aufgegeben. Sie dachten, Mahdi lebe vermutlich gar nicht mehr, sondern sei während der Flucht übers Mittelmeer ertrunken. Die Eltern und Geschwister waren darüber sehr verzweifelt. Eine von Mahdis Schwestern vertraute sich einem Flüchtlingshelfer an. Sie erzählte ihm die traurige Geschichte. Und der wollte nicht an den Tod des Jungen glauben.

Der Helfer suchte immer weiter nach Mahdi. In der Schweiz kam er dem Jungen schließlich auf die Spur. So kam es, dass Mahdi gefunden wurde und mit einem Flugzeug zu seinen Eltern nach Hannover gebracht wurde. Sie leben inzwischen im Bundesland Niedersachsen. Auf dem Flughafen traf Mahdi seine Eltern das erste Mal seit einem Jahr wieder und nahm sie fest in die Arme.

"Ich bin sehr glücklich und freue mich, dass ich meine Eltern wiedersehen kann", sagte er kurz nach Ankunft. Auch auf seine Geschwister freue er sich sehr. Seine Eltern hielten ihn so fest, als hätten sie Angst, dass sie ihn gleich wieder verlieren, wenn sie ihn loslassen. Mahdi soll nun so schnell wie möglich eine Schule besuchen. Auch Fußball spielen würde er gern.
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