Ticken die anders? Über Linkshänder und Rechtsäuger
Von: dpa
Meldung vom 12.08.2013
Ab Klasse 3
Ab Klasse 3
Quiz von Silke Fokken
Quiz wurde 1621-mal bearbeitet.
Bewertung:
Berlin (dpa) - Manche Leute bekommen fast einen Knoten in der Hand, wenn sie mit links schreiben. Bei anderen klappt es mit der rechten Hand überhaupt nicht. Woran liegt das? Warum machen einige Leute alles mit links und andere mit rechts? Der Forscher Onur Güntürkün versucht, Antworten auf solche Fragen zu finden. Dabei helfen ihm rund 300 Tauben.
"Mit Tauben erforschen wir, was im Gehirn beim Lernen passiert", sagt der Wissenschaftler. Denn das Gehirn von Vögeln ist dem von Menschen ziemlich ähnlich. Es besteht aus einer rechten Gehirnhälfte und einer linken. Die Gehirnhälften übernehmen verschiedene Aufgaben. Wenn du zum Beispiel Englisch-Vokabeln lernst, ist vor allem die linke Hälfte gefragt. Zum Rechnen dagegen braucht man vor allem die rechte Gehirnhälfte. Auch Tauben nutzen ihre Gehirnhälften für unterschiedliche Aufgaben.
Forscherinnen und Forscher nennen diese Unterschiede "Asymmetrie". Damit hängt auch zusammen, warum Menschen Lieblingsseiten haben - genau wie manche Tiere. "Tauben können zum Beispiel mit dem rechten Auge besser Dinge erkennen", sagt Onur Güntürkün. Um das herauszufinden, haben er und andere Forscherinnen und Forscher den Tauben kleine Augenklappen aufgesetzt. Damit war immer ein Auge verdeckt - so wie bei einem Piraten.
Dann beobachteten die Fachleute, wie die Tauben nach Körnern picken. Wenn das linke Auge mit der Klappe verdeckt war, fanden die Tauben ihr Futter schnell.
War dagegen das rechte Auge unter der Piratenklappe, verwechselten sie öfter mal das Futter mit den Steinchen. Tauben sind also Rechtsäuger. Nicht weil ihre Augen rechts besser wären. Sondern weil die linke Gehirnhälfte für das rechte Auge zuständig ist. Und die linke Hälfte ist bei den meisten Tauben die stärkere.
Bei den meisten Menschen ist das genauso. Ihre linke Gehirnhälfte sagt bei vielen Dingen, wo es lang geht. Sie ist zum Beispiel meist zuständig für Bewegungen der rechten Körperhälfte. Deshalb sind die meisten Menschen mit der rechten Hand geschickter. Sie können mit dem rechten Bein auch besser Fußball spielen. Bei Linkshänderinnen und Linkshändern ist das etwas anders: Bei ihnen steuert vor allem die rechte Gehirnhälfte die Hände. Das ist bei etwa jedem zehnten Menschen so. "Wenn man Linkshänder ist, heißt das aber nicht, dass das ganze Gehirn anders aufgebaut wäre", sagt der Experte. Auch beim Lernen in der Schule müssen Kinder, die mit links oder mit rechts schreiben, ähnliche Gehirnhälften anstrengen.
Ein Tag für Linkshänder!
Der 13. August gehört den Linkshänderinnen und Linkshändern. An dem Tag ist internationaler Linkshänder-Tag. Er soll darauf aufmerksam machen, dass bei Linkshänderinnen und Linkshändern manches etwas anders läuft. Und dass sie es deshalb manchmal etwas schwerer haben.
Den Tag hat sich ein Mann in den USA ausgedacht. Der erste Linkshändertag wurde im Jahr 1976 gefeiert. Damals fiel der Tag auf einen Freitag - und das war Absicht. Denn Freitag der 13. soll ja angeblich Pech bringen. Ähnlichen Unsinn glaubte man lange Zeit über Linkshänderinnen und Linkshänder. Darüber wollte der Erfinder sich mit dem Datum lustig machen.
...
Berlin (dpa) - Manche Leute bekommen fast einen Knoten in der Hand, wenn sie mit links schreiben. Bei anderen klappt es mit der rechten Hand überhaupt nicht. Woran liegt das?
Warum machen einige Leute alles mit links und andere mit rechts? Der Forscher Onur Güntürkün versucht, Antworten auf solche Fragen zu finden. Dabei helfen ihm rund 300 Tauben.
"Mit Tauben erforschen wir, was im Gehirn beim Lernen passiert", sagt der Wissenschaftler. Denn das Gehirn von Vögeln ist dem von Menschen ziemlich ähnlich. Es besteht aus einer rechten Gehirnhälfte und einer linken. Die Gehirnhälften übernehmen verschiedene Aufgaben. Wenn du zum Beispiel Englisch-Vokabeln lernst, ist vor allem die linke Hälfte gefragt. Zum Rechnen dagegen braucht man vor allem die rechte Gehirnhälfte. Auch Tauben nutzen ihre Gehirnhälften für unterschiedliche Aufgaben.
Forscherinnen und Forscher nennen diese Unterschiede "Asymmetrie". Damit hängt auch zusammen, warum Menschen Lieblingsseiten haben - genau wie manche Tiere. "Tauben können zum Beispiel mit dem rechten Auge besser Dinge erkennen", sagt Onur Güntürkün. Um das herauszufinden, haben er und andere Forscherinnen und Forscher den Tauben kleine Augenklappen aufgesetzt. Damit war immer ein Auge verdeckt - so wie bei einem Piraten.
Dann beobachteten die Fachleute, wie die Tauben nach Körnern picken. Wenn das linke Auge mit der Klappe verdeckt war, fanden die Tauben ihr Futter schnell. War dagegen das rechte Auge unter der Piratenklappe, verwechselten sie öfter mal das Futter mit den Steinchen. Tauben sind also Rechtsäuger. Nicht weil ihre Augen rechts besser wären. Sondern weil die linke Gehirnhälfte für das rechte Auge zuständig ist. Und die linke Hälfte ist bei den meisten Tauben die stärkere.
Bei den meisten Menschen ist das genauso. Ihre linke Gehirnhälfte sagt bei vielen Dingen, wo es lang geht. Sie ist zum Beispiel meist zuständig für Bewegungen der rechten Körperhälfte. Deshalb sind die meisten Menschen mit der rechten Hand geschickter. Sie können mit dem rechten Bein auch besser Fußball spielen. Bei Linkshänderinnen und Linkshändern ist das etwas anders: Bei ihnen steuert vor allem die rechte Gehirnhälfte die Hände. Das ist bei etwa jedem zehnten Menschen so. "Wenn man Linkshänder ist, heißt das aber nicht, dass das ganze Gehirn anders aufgebaut wäre", sagt der Experte. Auch beim Lernen in der Schule müssen Kinder, die mit links oder mit rechts schreiben, ähnliche Gehirnhälften anstrengen.
Ein Tag für Linkshänder!
Der 13. August gehört den Linkshänderinnen und Linkshändern. An dem Tag ist internationaler Linkshänder-Tag. Er soll darauf aufmerksam machen, dass bei Linkshänderinnen und Linkshändern manches etwas anders läuft. Und dass sie es deshalb manchmal etwas schwerer haben.
Den Tag hat sich ein Mann in den USA ausgedacht. Der erste Linkshändertag wurde im Jahr 1976 gefeiert. Damals fiel der Tag auf einen Freitag - und das war Absicht. Denn Freitag der 13. soll ja angeblich Pech bringen. Ähnlichen Unsinn glaubte man lange Zeit über Linkshänderinnen und Linkshänder. Darüber wollte der Erfinder sich mit dem Datum lustig machen.