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Wer bekommt den Chefsessel von Deutschland?

Von: dpa

Meldung vom 08.07.2013

Ab Klasse 5  

Quiz von Silke Fokken

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Berlin (dpa) - Dieser Tag hat im Notizbuch von Angela Merkel bestimmt einen roten Kringel: 22. September 2013. Das Datum ist nicht nur für die Bundeskanzlerin extrem wichtig. An dem Sonntag ist Bundestagswahl. Da entscheidet sich, ob Frau Merkel ihr Amt behält. Oder ob jemand anders Kanzler wird, also so eine Art Chef von Deutschland wird. Es geht auch darum, welche Partei das größte Sagen bekommt, und regieren darf, zum Beispiel CDU, CSU, SPD, FDP, Grüne oder die Piraten.

Das Ganze erinnert fast ein wenig an eine Casting-Show. Die verschiedenen Parteien gehen mit ihren Kandidatinnen und Kandidaten für das Kanzleramt ins Rennen. Sie machen wochenlang Werbung für sich - und am Wahltag ist eine Art Finale. Da entscheidet eine Jury, welche Politikerinnen und Politiker sie am besten findet, also wer die Wahl gewinnt. Die Jury sind die Wählerinnen und Wähler, also alle Erwachsenen in Deutschland.

Die Wählerinnen und Wähler stimmen darüber ab, welche Partei und welche Politikerinnen und Politiker im Bundestag mitmachen dürfen. Der Bundestag ist eine riesige Versammlung von mehr als 600 Menschen. Sie werden Abgeordnete oder Volksvertreter genannt. Denn sie sollen die Interessen des Volkes - also ihrer Wählerinnen und Wähler - vertreten.

Im Bundestag wird Politik gemacht und zum Beispiel über neue Gesetze entschieden oder wofür der Staat Geld ausgeben soll. Die Abgeordneten des Bundestages bestimmen auch, wer die neue Kanzlerin oder der neue Kanzler wird, wer also den Chefposten der deutschen Regierung bekommt. Dabei spielt eine wichtige Rolle, welche Parteien die Menschen wählen. Denn in der Regel ist es so: Die Partei mit den meisten Stimmen setzt ihren eigenen Kandidaten oder ihre Kandidatin durch.

Alle vier Jahre stimmen die Menschen in Deutschland ab. Die letzte Bundestagswahl war im Jahr 2009. Bei so einer Wahl darf jeder Deutsche mitmachen, der 18 Jahre und älter ist. Schon lange vor dem Wahltermin taucht das Thema in Zeitungen, im Fernsehen oder Internet auf. Denn die verschiedenen Parteien wollen Werbung für sich machen. Sie wollen möglichst viele Leute von ihrer Politik überzeugen und erreichen, dass sie viele Stimmen bekommen.




Rot, grün, weiß - Parteien bei römischen Wagenrennen -

Hamburg (dpa) - Lollis, Ballons, Bleistifte oder Fähnchen - und alles gibt es umsonst. In den Wochen vor der Bundestagswahl wird auf Straßen und Plätzen jede Menge Kleinkram verschenkt. So wollen die Parteien Werbung für sich machen, mit Menschen ins Gespräch kommen und sie von ihrer Politik überzeugen. Dabei fällt auf: Jede Partei hat eine Farbe. Bei der SPD sind zum Beispiel Plakate oder Fähnchen rot, bei den Grünen grün. Die FDP hat Gelb und Blau.

Eine Partei - eine Farbe. Das ist alles andere als neu. So etwas gab es schon vor rund 2000 Jahren bei den Römern - und zwar bei rasanten Wagenrennen. Die waren damals sehr beliebt. Leute lenkten kleine Wagen, die jeweils von zwei, vier oder mehr Pferden gezogen wurden. Je schneller, desto besser. Die Wagenlenker traten in einer riesigen Arena gegeneinander an - vor einem großen Publikum.

Die Wagen gehörten zu verschiedenen Gruppen, die Parteien genannt wurden. Das waren Wagenlenker, Pferde, Stallburschen, Trainer und so weiter, die aus einem Rennstall kamen. Die Rennställe gehörten mächtigen Römern. Jede Partei hatte eine andere Farbe. So konnten die Zuschauer sie besser unterscheiden und etwa die Grünen anfeuern.

Es gab richtige Fans, die mit ihrer Partei mitfieberten. So wie heute Fußball-Fans für ihren Verein jubeln. Oder wie Leute eine bestimmte Partei in der Politik unterstützen.


Wahlrecht für Kinder: Was spricht dafür, was dagegen?

Hamburg (dpa) - Bei der Bundestagswahl gilt: erst ab 18. Kinder dürfen nicht mitwählen. Ist das vernünftig oder ungerecht? Einige Leute in Deutschland machen sich stark dafür, dass auch Kinder Politikerinnen und Politiker und Parteien wählen dürfen. Andere sind strikt dagegen. Was sagen die, was die anderen? Hier sind einige wichtige Punkte:

DAFÜR:
- Politiker setzen sich viel mehr für Kinder ein, wenn sie auch von ihnen gewählt werden können.
- Viele Entscheidungen in der Politik betreffen Kinder direkt, zum Beispiel Regeln an Schulen. Da sollen sie auch mitbestimmen.
- Wenn die Kinder erwachsen sind, müssen sie mit den Folgen der Politik von heute leben. Deswegen sollen sie heute schon mitreden
dürfen.
- Kinder interessieren sich viel mehr für Politik, wenn sie schon früh mitbestimmen dürfen.

DADEGEN:
- Viele Kinder wollen gar nicht wählen. Sie finden Politik langweilig.
- Kinder haben zu wenig Ahnung von Politik.
- Kinder lassen sich schnell beeinflussen. Sie wählen vermutlich Politikerinnen und Politiker, die ihnen irgendwelche Sachen versprechen, sich später aber gar nicht daran halten.
- Mit 18 sind junge Leute bei uns volljährig und haben alle Rechte und Pflichten von Erwachsenen. Sie sollen auch dann erst wählen dürfen.


Fünf Regeln und was sie bedeuten

Berlin (dpa) - Bei der Wahl zum Bundestag gelten feste Regeln:
Die Wahl ist allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim. So steht es im Grundgesetz - also in den obersten Regeln für unser Land. Was bedeutet das?

ALLGEMEIN: Jeder deutsche Bürger und jede deutsche Bürgerin ab 18 Jahren darf wählen.

UNMITTELBAR: Die Menschen sollen direkt bestimmen, wer für sie in der Politik entscheidet.

FREI: Jeder und jede darf wählen, wen er oder sie will. Niemand darf unter Druck gesetzt werden, sich für eine bestimmte Partei oder einen Politiker oder eine Politikerin zu entscheiden.

GLEICH: Alle Wählerinnen und Wähler sind gleich wichtig - egal ob jemand arm oder reich, Mann oder Frau, Chef oder in der Ausbildung ist. Jede Stimme zählt gleich viel.

GEHEIM: Jeder darf für sich behalten, wen er gewählt hat. Deshalb
gibt es auch Wahlkabinen und Wahlurnen. In die Wahlurne wirft man bei der Wahl seinen Stimmzettel.
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