Köln (dpa) - Bald beginnen die Olympischen Spiele in London in Großbritannien. Dort wollen Sportler und Sportlerinnen viele Medaillen gewinnen. Wenn solche Wettkämpfe stattfinden, gibt es auch immer besondere Kontrollen: Dabei wird geschaut, ob manche Athleten und Athletinnen verbotene Mittel genommen haben, mit denen sie besser werden. Dieses Doping ist nämlich streng verboten. Der Experte Mario Thevis erzählt, wie diese Tests funktionieren:
Wie kommen Sie einem Sportler, der gedopt hat, auf die Spur?
Mario Thevis: "Dazu nehmen wir Proben von Blut oder Urin. Die schauen wir uns mit einem speziellen Mikroskop an - dem Massenspektrometer. Damit erkennen wir sogar kleinste Mengen verbotener Stoffe."
Wie kommen die Stoffe ins Blut oder in den Urin?
Mario Thevis: "Doping-Mittel werden entweder geschluckt oder gespritzt. So kommen sie in den Blutkreislauf. Der Körper verarbeitet sie und sie üben ihre Wirkung aus. Die Reste werden dann über den Urin ausgeschieden. Wir suchen also meist nicht nur nach den Mitteln selbst, sondern auch nach den Stoffen, die der Körper daraus macht."
Man kann aber auch mit Stoffen dopen, die der Körper sowieso bildet. Woher wissen Sie, ob jemand so etwas genommen hat?
Mario Thevis: "Das ist unsere schwierigste Aufgabe. Denn nicht jeder Körper ist gleich. Manche Menschen haben mehr von einem Stoff im Körper als andere. Zum Beispiel jene Hormone, die etwa Muskeln und Knochen wachsen lassen.
Von denen hat ein Basketballer, der zwei Meter groß ist, wohl mehr im Blut als eine zierliche Turnerin. Wir müssen also untersuchen, wer von Natur aus mehr hat von einem Stoff."
Woher wissen Sie, wonach Sie suchen müssen?
Mario Thevis: "Gewöhnlich suchen wir nach etwa 500 verschiedenen Stoffen. Aber tatsächlich werden immer wieder neue Mittel benutzt. Oder alte werden so verändert, dass wir sie nicht so leicht finden. Aber wir kennen viele Tricks. Und wir versuchen zu denken wie ein Sportler, der dopen will. Wir suchen zum Beispiel dort nach Informationen, wo der auch suchen würde, etwa im Internet. Oft findet auch die Polizei Doping-Mittel. Dann schauen wir, ob etwas dabei ist, das wir noch nicht kennen. Und manchmal entdecken wir bei unseren Tests neue Stoffe."
Wie groß ist für Sportler und Sportlerinnen das Risiko, beim Doping erwischt zu werden?
Mario Thevis: "Das ist sehr hoch, denn es wird gut kontrolliert. Und unsere Methoden und Messgeräte werden immer besser. Deshalb wird es immer schwieriger zu dopen, ohne erwischt zu werden. Außerdem heben wir alle Proben bis zu acht Jahre lang auf. Wenn wir später neue Stoffe entdecken, können wir die alten Proben noch darauf testen."
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Köln (dpa) - Bald beginnen die Olympischen Spiele in London in Großbritannien. Dort wollen Sportler und Sportlerinnen viele Medaillen gewinnen. Wenn solche Wettkämpfe stattfinden,
gibt es auch immer besondere Kontrollen: Dabei wird geschaut, ob manche Athleten und Athletinnen verbotene Mittel genommen haben, mit denen sie besser werden. Dieses Doping ist nämlich streng verboten. Der Experte Mario Thevis erzählt, wie diese Tests funktionieren:
Wie kommen Sie einem Sportler, der gedopt hat, auf die Spur?
Mario Thevis: "Dazu nehmen wir Proben von Blut oder Urin. Die schauen wir uns mit einem speziellen Mikroskop an - dem Massenspektrometer. Damit erkennen wir sogar kleinste Mengen verbotener Stoffe."
Wie kommen die Stoffe ins Blut oder in den Urin?
Mario Thevis: "Doping-Mittel werden entweder geschluckt oder gespritzt. So kommen sie in den Blutkreislauf. Der Körper verarbeitet sie und sie üben ihre Wirkung aus. Die Reste werden dann über den Urin ausgeschieden. Wir suchen also meist nicht nur nach den Mitteln selbst, sondern auch nach den Stoffen, die der Körper daraus macht."
Man kann aber auch mit Stoffen dopen, die der Körper sowieso bildet. Woher wissen Sie, ob jemand so etwas genommen hat?
Mario Thevis: "Das ist unsere schwierigste Aufgabe. Denn nicht jeder Körper ist gleich. Manche Menschen haben mehr von einem Stoff im Körper als andere. Zum Beispiel jene Hormone, die etwa Muskeln und Knochen wachsen lassen. Von denen hat ein Basketballer, der zwei Meter groß ist, wohl mehr im Blut als eine zierliche Turnerin. Wir müssen also untersuchen, wer von Natur aus mehr hat von einem Stoff."
Woher wissen Sie, wonach Sie suchen müssen?
Mario Thevis: "Gewöhnlich suchen wir nach etwa 500 verschiedenen Stoffen. Aber tatsächlich werden immer wieder neue Mittel benutzt. Oder alte werden so verändert, dass wir sie nicht so leicht finden. Aber wir kennen viele Tricks. Und wir versuchen zu denken wie ein Sportler, der dopen will. Wir suchen zum Beispiel dort nach Informationen, wo der auch suchen würde, etwa im Internet. Oft findet auch die Polizei Doping-Mittel. Dann schauen wir, ob etwas dabei ist, das wir noch nicht kennen. Und manchmal entdecken wir bei unseren Tests neue Stoffe."
Wie groß ist für Sportler und Sportlerinnen das Risiko, beim Doping erwischt zu werden?
Mario Thevis: "Das ist sehr hoch, denn es wird gut kontrolliert. Und unsere Methoden und Messgeräte werden immer besser. Deshalb wird es immer schwieriger zu dopen, ohne erwischt zu werden. Außerdem heben wir alle Proben bis zu acht Jahre lang auf. Wenn wir später neue Stoffe entdecken, können wir die alten Proben noch darauf testen."