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Schlimme Tage in der Ukraine - und dann Jubel!

Von: dpa

Meldung vom 24.02.2014

Ab Klasse 5  

Quiz von Silke Fokken

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Kiew (dpa) - "Wir gehen hier nicht eher weg, bis neue Leute an die Macht kommen." Mit dieser Ansage starteten Tausende Menschen in der Ukraine Ende November ihren Protest gegen die Regierung. Sie versammelten sich in der Stadt Kiew und hielten monatelang in eisiger Kälte in Zelten auf dem Maidan-Platz aus. Auch in anderen Städten wurde demonstriert. Wochenlang hatte das nur wenige Folgen. Aber im Februar 2014 überschlugen sich plötzlich die Ereignisse.

Die Demonstrantinnen und Demonstranten wollten erreichen, dass der Präsident Janukowitsch sein Amt aufgibt. Er sollte Platz machen für neue Politikerinnen und Politiker. Aber Janukowitsch weigerte sich. Er hielt an seiner Macht fest. Deshalb setzte er auch die Polizei gegen die Demonstrantinnen und Demonstranten ein. Im Februar geriet die Lage völlig außer Kontrolle.

Tagelang gab es schlimme Kämpfe zwischen der Polizei und den Protestgruppen. Es kam zu Straßenschlachten, bei denen Schüsse fielen und Barrikaden brannten. Mehrere Menschen starben. Politiker aus anderen Ländern, auch aus Deutschland, versuchten zu vermitteln. Janukowitsch versprach danach, dass es in der Ukraine irgendwann bis zum Ende des Jahres Neuwahlen geben solle. Aber das reichte den Leuten nicht.

Danach ging alles ganz schnell. Das Parlament, eine Gruppe von gewählten Politikerinnen und Politikern, entschied, dass Janukowitsch nicht mehr länger Präsident sein sollte. Und die Polizei und andere Sicherheitskräfte weigerten sich, weiter gegen das Volk zu kämpfen. Kurz darauf tauchte Janukowitsch unter. Er ging weg, und niemand wusste wohin. Die Menschen auf dem Maidan jubelten. Sie hatten das Gefühl, gesiegt zu haben.

Die Demonstrantinnen und Demonstranten hatten unterschiedliche Gründe für ihren Protest gehabt. Viele forderten, dass die Menschen im Land mehr Freiheit haben und mehr mitbestimmen sollten. Sie ärgerten sich zum Beispiel auch, dass Janukowitsch und sein Team ziemlich reich sind. Denn sie glaubten, dass der Präsident und "andere da oben" nicht auf ehrliche Weise zu ihrem Geld gekommen waren. Gleichzeitig litten viele Menschen in der Ukraine unter Armut.

Andere kritisierten, dass sich die Ukraine unter der Führung von Janukowitsch eher mit Russland verbündete statt mit der Europäischen Union, kurz EU. Die EU ist ein Zusammenschluss von 28 Staaten in Europa.

Die große Frage ist nun, wie es in der Ukraine in Zukunft weitergeht. Die Menschen im Land sind sich alles andere als einig darüber. Und sie haben mit großen Problemen zu kämpfen. Das Land ist fast pleite.

Zunächst einmal haben andere Politikerinnen und Politiker die Macht übernommen. Es sind Gegnerinnen und Gegner von Janukowitsch. Sie sollen aber nur vorübergehend das Sagen haben. Schon für den 25. Mai sind in der Ukraine Neuwahlen geplant. Dann sollen die Menschen im Land über eine neue Regierung abstimmen.

Steckbrief: Ukraine

NAME: Ukraine

LAGE: Osteuropa. Nachbarländer sind unter anderem Polen, Russland, Rumänien, Ungarn und die Slowakei.

HAUPTSTADT: Kiew

EINWOHNER: fast 46 Millionen. In Deutschland leben fast doppelt so viele Menschen.

GRÖßE: Die Ukraine ist fast doppelt so groß wie Deutschland. Nach Russland ist es das größte Land Europas.

SPRACHEN: Ukrainisch und auch Russisch

BESONDERHEIT: In der Ukraine wurden im Jahr 2012 Spiele der Fußball-Europameisterschaft ausgetragen. In Kiew war sogar das EM-Finale.
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