Addis Abeba (dpa) - Einen Wunschzettel schreiben, ein Buch lesen oder ausrechnen, wie viel Geld du gespart hast - Millionen Kinder auf der Welt können so etwas nicht. Sie können nicht richtig lesen, schreiben und rechnen, obwohl sie jahrelang in eine Schule gegangen sind! Das haben Fachleute von der UNESCO festgestellt und im Januar einen Bericht dazu veröffentlicht. Darin steht auch, wie es zu dem Problem kommt. Die Kinder haben jedenfalls keine Schuld.
Die Lage an den Schulen ist in einigen Ländern extrem mies, heißt es in dem UNESCO-Bericht. Die UNESCO ist eine Behörde, die sich weltweit um das Thema Bildung kümmert. Vor allem in Afrika herrscht in einigen Ländern eine "Lernkrise". Es gibt zu wenig Lehrerinnen und Lehrer. Deshalb sitzen in den Klassen oft weit über 100 Schülerinnen und Schüler. "Ich habe eine Klasse von 230 Kindern unterrichtet, die alle unter einem Baum saßen, weil es keine Klassenzimmer gab", erzählte die Lehrerin Esnart Chapomba aus dem Land Malawi bei der Vorstellung des UNESCO-Berichtes. Oft teilten sich zehn Kinder ein einziges Schulbuch. Wenn die Klassen so groß sind, ist kaum Zeit, sich um einzelne Kinder zu kümmern. Oft sind die Lehrerinnen und Lehrer auch schlecht ausgebildet. Sie haben nicht gelernt, wie man gut erklärt.
Dazu kommt: Lehrerinnen und Lehrer werden oft schlecht bezahlt. Manche bekommen so wenig Geld, dass sie sich noch andere Jobs suchen müssen. Dann bleibt für die Schule kaum noch Zeit. In manchen Gegenden gibt es überhaupt keine Schulen, oder die Familien haben kein Geld dafür. Viele Kinder können deshalb nie zum Unterricht gehen. Das gilt für Mädchen noch öfter als für Jungen, heißt es in dem Bericht.
"Die Ergebnisse des Berichts sollten uns alle wütend machen", sagte eine Fachfrau. Denn im Jahr 2000 hatten Politikerinnen und Politiker aus fast allen Ländern der Welt ein gemeinsames Ziel vereinbart: Bis zum Jahr 2015 sollten alle Kinder auf der Welt die Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen und dort auch lesen, schreiben und rechnen lernen. Nun ist das Jahr 2015 bald da, und man ist von diesem Ziel noch weit entfernt. "Vor uns liegt leider immer noch ein weiter Weg", meinte die Expertin.
Kleiner Trost: In manchen Ländern wie Äthiopien, Ruanda, Vietnam und Laos wurden bereits Fortschritte gemacht. Hier gehen jetzt viel mehr Kinder in die Schule als noch vor ein paar Jahren und sie lernen auch mehr und besser.
Addis Abeba (dpa) - Einen Wunschzettel schreiben, ein Buch lesen oder ausrechnen, wie viel Geld du gespart hast - Millionen Kinder auf der Welt können so etwas nicht.
Sie können nicht richtig lesen, schreiben und rechnen, obwohl sie jahrelang in eine Schule gegangen sind! Das haben Fachleute von der UNESCO festgestellt und im Januar einen Bericht dazu veröffentlicht. Darin steht auch, wie es zu dem Problem kommt. Die Kinder haben jedenfalls keine Schuld.
Die Lage an den Schulen ist in einigen Ländern extrem mies, heißt es in dem UNESCO-Bericht. Die UNESCO ist eine Behörde, die sich weltweit um das Thema Bildung kümmert. Vor allem in Afrika herrscht in einigen Ländern eine "Lernkrise". Es gibt zu wenig Lehrerinnen und Lehrer. Deshalb sitzen in den Klassen oft weit über 100 Schülerinnen und Schüler. "Ich habe eine Klasse von 230 Kindern unterrichtet, die alle unter einem Baum saßen, weil es keine Klassenzimmer gab", erzählte die Lehrerin Esnart Chapomba aus dem Land Malawi bei der Vorstellung des UNESCO-Berichtes. Oft teilten sich zehn Kinder ein einziges Schulbuch. Wenn die Klassen so groß sind, ist kaum Zeit, sich um einzelne Kinder zu kümmern. Oft sind die Lehrerinnen und Lehrer auch schlecht ausgebildet. Sie haben nicht gelernt, wie man gut erklärt.
Dazu kommt: Lehrerinnen und Lehrer werden oft schlecht bezahlt. Manche bekommen so wenig Geld, dass sie sich noch andere Jobs suchen müssen. Dann bleibt für die Schule kaum noch Zeit. In manchen Gegenden gibt es überhaupt keine Schulen, oder die Familien haben kein Geld dafür. Viele Kinder können deshalb nie zum Unterricht gehen. Das gilt für Mädchen noch öfter als für Jungen, heißt es in dem Bericht.
"Die Ergebnisse des Berichts sollten uns alle wütend machen", sagte eine Fachfrau. Denn im Jahr 2000 hatten Politikerinnen und Politiker aus fast allen Ländern der Welt ein gemeinsames Ziel vereinbart: Bis zum Jahr 2015 sollten alle Kinder auf der Welt die Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen und dort auch lesen, schreiben und rechnen lernen. Nun ist das Jahr 2015 bald da, und man ist von diesem Ziel noch weit entfernt. "Vor uns liegt leider immer noch ein weiter Weg", meinte die Expertin.
Kleiner Trost: In manchen Ländern wie Äthiopien, Ruanda, Vietnam und Laos wurden bereits Fortschritte gemacht. Hier gehen jetzt viel mehr Kinder in die Schule als noch vor ein paar Jahren und sie lernen auch mehr und besser.
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