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Boot statt Auto: Alles unter Wasser!

Von: dpa

Meldung vom 03.06.2013

Ab Klasse 3  

Quiz von Silke Fokken

Quiz wurde 3626-mal bearbeitet.

Bewertung:
Passau (dpa) - Wasser überall: Straßen sind überschwemmt. Sie sehen aus wie Flüsse. Autos versinken fast darin. Menschen kommen nur noch mit Booten von einem Ort zum anderen. Häuser sind nur noch über Stege zu erreichen. Viele Leute sitzen in ihren Wohnungen fest. Und auch drinnen steht ihnen das Wasser oft bis zu den Knien. Zumindest im Erdgeschoss. So sieht die Lage Anfang Juni etwa in der Stadt Passau und in vielen anderen Gegenden Deutschlands aus. Es gibt riesige Probleme mit Hochwasser.

Der Grund dafür: Dauerregen. In vielen Gebieten gießt es seit Tagen, fast ohne Pause. Der Regen ist so heftig, dass Bäche und Flüsse die riesigen Wassermengen kaum noch aufnehmen können. An einigen Stellen ist das Wasser bereits über die Dämme geschwappt. Es fließt mitten in Dörfer und Städte. In mehreren Gegenden haben die Behörden deshalb Katastrophen-Alarm ausgerufen. Tausende Menschen müssen ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen.

Zahlreiche Feuerwehrleute, Soldatinnen und Soldaten und andere Menschen sind im Einsatz. Sie kämpfen gegen die Wassermassen, teils rund um die Uhr. Die Helferinnen und Helfer stapeln schwere Sandsäcke übereinander oder bauen riesige Schutzwände auf. Damit wollen sie verhindern, dass das Wasser Wohnungen und Häuser überschwemmt. Sie versuchen, Dämme und Deiche abzusichern, damit das Wasser möglichst in den Flüssen bleibt. Und viele Leute helfen, Tiere und Gegenstände vor den Fluten zu retten.

Im Süden und Osten Deutschlands, etwa in Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, ist die Lage besonders ernst. Alle hoffen, dass es bald weniger regnet - und das Hochwasser langsam zurückgeht. Doch in manchen Gegenden soll das Wasser erst noch steigen, bevor es weniger wird. Danach müssen die Menschen damit anfangen, Wasserreste und Dreck aus ihren Kellern und Wohnungen zu räumen. Viele werden dann erst sehen, wie klein oder groß der Schaden ist. Nur für Schulkinder hat das Hochwasser einen kleinen Vorteil: Der Unterricht fällt deshalb an manchen Schulen für einige Tage aus.


Maximilian: "Ich seh nur Regen!"
Passau/Berlin (dpa) - Schulfrei für alle! Maximilian aus Passau darf am 3. Juni 2013 zu Hause bleiben. Denn die Stadt in Bayern, in der der 15-Jährige lebt, kämpft seit Tagen mit Hochwasser. Maximilian erzählt, was in Passau los ist.

Du hast heute schulfrei. Warum denn?
Maximilian: "Draußen ist totales Hochwasser. Die Straßen zur Schule
sind überschwemmt. Zum Teil steht das Wasser kniehoch. Bei uns in Passau gibt es schon öfter mal Hochwasser. Aber so krass war's schon lange nicht mehr. Ich glaube, schulfrei hatten wir erst ein Mal wegen so etwas."

Was siehst du denn, wenn du zu Hause aus dem Fenster schaust?
Maximilian: "Wir wohnen zum Glück am Berg und außen herum ist Wald. Vom Hochwasser in der Innenstadt sehe ich nichts. Wenn ich raus schaue, sehe ich nur Regen! Ich hatte Ferien, da waren wir weg. Aber seit wir zurück sind, regnet es nur."

Hast du denn Freunde, die vom Hochwasser betroffen sind?
Maximilian: "Ja, ein paar. Die haben geflutete Keller, die ausgepumpt werden müssen. Einige von meinen Freunden helfen sicher auch mit, indem sie Eimer voll Wasser raustragen. Die Feuerwehr kann ja nicht überall helfen - die kommt gar nicht mit der Arbeit nach."

Was machst du denn jetzt den ganzen Tag?
Maximilian: "Zu Freunden kann ich nicht gehen, weil die Straßen überflutet sind. Aber wir haben Kontakt über Facebook. Da schreiben viele, dass ihre Keller voll Wasser sind. Und gestern war auch kurz das Internet weg. Vielleicht auch wegen dem Hochwasser. Nachher gehe ich vielleicht zu meinen Nachbarn. Da spielen wir Schafkopf oder schauen Filme. Irgendetwas wird uns schon einfallen, um uns die Zeit zu vertreiben."

Interview: Ira Kugel, dpa
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