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Weißer oder schwarzer Rauch - Wie läuft die Papstwahl ab?

Von: dpa

Meldung vom 12.03.2013

Ab Klasse 3  

Quiz von Susan Schädlich

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Rom/Berlin (dpa) - Es ist streng geheim und sehr spannend: Die Wahl des neuen Papstes. Ihn bestimmen 115 Kardinäle im Vatikan. Der Vatikan ist der weltweit kleinste Staat, er liegt in Rom, der italienischen Hauptstadt. Dort ist der Arbeitsplatz des Papstes.

Die wichtigen Kirchenmänner schwören mehrmals einen Eid. Dabei geloben sie zum Beispiel, dass sie alle Regeln einhalten und nichts verraten. Drei Mal legen sie den Schwur ab. Das erste Mal geben sie ihr Versprechen, noch bevor die Wahl losgeht. Dann treffen sich die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle, also in einer Kirche. Dort beginnt das Konklave, die Papst-Wahl. Für alle anderen heißt es dann: Extra Omnes. Also: Alle hinaus, bitte!

Die Kardinäle werden in der Kapelle eingeschlossen. Ein Schloss verriegelt die Tür. Die Männer sollen von der Außenwelt abgeschirmt sein: "Sie müssen zum Beispiel auch ihre Telefone und Computer abgeben", erklärt ein Fachmann. In der Kirche schwören die Kardinäle zum zweiten Mal. Zum dritten Mal tun sie das, wenn sie ihren Stimmzettel abgeben.

Gewählt wird in mehreren Durchgängen. Bei jeder Wahlrunde schreiben die Kardinäle auf einen Stimmzettel den Namen ihres Kandidaten. In aller Regel ist das jemand, der auch bei der Wahl mitmacht. Jeder Kardinal gibt seinen Zettel einzeln ab. Dieser wird in eine Urne, eine Art Behälter, geworfen.

Alle Wahlzettel werden gemischt, gezählt und einzeln aufgefaltet. Drei Wahlhelfer schauen sich die Zettel an. Der Dritte liest laut den Namen vor. Dann werden die Zettel gelocht und mit einer Schnur zusammengebunden. Nach jeweils zwei Wahlgängen werden die Stimmzettel verbrannt.

Wer den Schornstein beobachtet, weiß deswegen auch draußen ein bisschen, was in der Kapelle passiert. Dabei muss man besonders auf die Farbe des Rauches achten: Ist er schwarz, haben sich die Kardinäle noch nicht geeinigt - und die Wahl geht weiter. Ist der Rauch weiß, gibt es einen neuen Papst. Damit die Farbe gut zu erkennen ist, wird den Zetteln beim Verbrennen ein geheimes Mittel beigemischt.

Ist der Papst bestimmt, wird ein Mann aus Frankreich wohl ähnlich aufgeregt sein wie der neue Papst: Er heißt Jean-Louis Tauran. Nach der Wahl darf er auf dem Balkon der Peterskirche stehen und durch ein Mikrofon den neuen Papst verkünden. Millionen Menschen weltweit werden zuhören, wenn er den berühmten Satz sagt: "Habemus Papam!" Das ist Lateinisch und bedeutet: "Wir haben einen Papst." Dann nennt er den Namen des Gewählten.
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