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Hass macht alles schlimmer - Erinnerung an ein Verbrechen

Von: dpa

Meldung vom 28.08.2012

Ab Klasse 4  

Quiz von Susan Schädlich

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Rostock (dpa) - "Wenn Hass entsteht, wird nichts besser, aber alles schlimmer." Das hat der Bundespräsident in einer Rede gesagt. Tausende Menschen hörten ihm in Rostock an der Ostsee zu. Sie alle erinnerten an schlimme Tage vor 20 Jahren in der Stadt. Und sie wollten zeigen: So etwas darf nicht wieder passieren. Dafür setzen wir uns ein.

Es ging um ein Verbrechen im August 1992. Damals wohnten in einem großen Haus in Rostock Menschen aus anderen Ländern, die nach Deutschland gekommen waren, um hier zu leben. Einige waren zum Beispiel vor einem Krieg aus ihrer Heimat in Kroatien oder Bosnien geflohen. Hier wollten die Flüchtlinge sicher leben können. Andere stammten aus Vietnam und waren schon jahrelang in Rostock.

Doch das passte einigen Leuten dort nicht. Diese Leute denken extrem und sagen, dass sie alle Fremden hassen - und sie nicht in Deutschland dulden wollen. Einige dieser Ausländerfeinde wollen ihre extremen Hass-Ansichten mit Gewalt durchsetzen. Oft werden diese Leute auch Rechtsradikale oder Rechtsextremisten genannt.

Im August 1992 versammelten sich tagelang Hunderte solcher Gewalttäter vor dem Rostocker Haus. Viele waren extra für die Randale nach Rostock gereist. Sie grölten "Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!" Sie griffen an, warfen Steine und zündeten das Haus an. Hunderte andere Leute standen dabei, klatschten und feuerten die Angreifer an. Die Polizei und die Feuerwehr hatten die Gewalt anfangs unterschätzt. Später hatten sie große Probleme durchzukommen und einzugreifen. Als es immer gefährlicher wurde, flüchteten Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses auf das Dach. Zum Glück konnten sich alle retten oder wurden in Sicherheit gebracht.

Auf der ganzen Welt zeigten Fernsehsender die Bilder des brennenden Hauses und des Hasses. Es waren die schlimmsten ausländerfeindlichen Angriffe in Deutschland seit vielen, vielen Jahren. In der Zeit gab es mehrere solche Attacken auch in anderen Städten.

An all das erinnerten die Demonstranten und Demonstrantinnen jetzt in Rostock. Der Bundespräsident betonte, dass es auch heute Ausländerfeinde in Deutschland gibt. Ihnen sagte er: "Wir versprechen euch, wir fürchten euch nicht. Wo ihr auftretet, werden wir euch im Wege stehen." Er sagte auch, dass alle verstehen müssten: Menschen aus anderen Ländern gehören zu Deutschland dazu.
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