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Südsudan: Neues Land in Afrika mit ungewisser Zukunft

Von: dpa

Meldung vom 13.7.2011

Ab Klasse 6  

Quiz von Silke Fokken

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Juba (dpa) - Die Schulatlanten sind nicht mehr aktuell. Denn es gibt seit dem 9. Juli 2011 ein neues Land in Afrika - die Republik Südsudan. Natürlich ist der Südsudan nicht einfach aus dem Nichts entstanden. In der Gegend gibt es schon lange Städte, Dörfer, Berge und Sümpfe. Aber der Sudan wurde jetzt geteilt - aus einem Land sind zwei geworden. Die Menschen im Südsudan haben im Januar abgestimmt, dass sie einen eigenen Staat wollen, weil es zuvor jahrelang Krieg zwischen dem arabisch geprägten Norden und dem überwiegend von Schwarzafrikanern und -afrikanerinnen bewohnten Süden gab. Jetzt hoffen die Menschen, dass die Konflikte ein Ende haben.

Ein neues Land bedeutet aber viel Arbeit: Der Südsudan braucht eine Nationalfahne zum Beispiel oder eine Nationalhymne. Dafür wurde ein Wettbewerb veranstaltet. Komponisten und Komponistinnen sowie Dichterinnen und Dichter schickten ihre Vorschläge. Auch eine neue Verfassung soll es geben, in der festgeschrieben wird, welche Regeln und Rechte in dem neuen Land gelten.

Außerdem muss neues Geld gedruckt werden. Bis es soweit ist, gilt in den kommenden Monaten aber auch noch das alte sudanesische Geld. Eine neue Fußballnationalmannschaft gibt es schon, und auch das südsudanesische Basketballteam ist schon startbereit. Basketball ist im Südsudan, wo viele Menschen sehr groß sind, eine der beliebtesten Sportarten.

Bis hierher klingt alles ganz spannend. Es kommen aber auch eine Menge Probleme auf das neue Land zu: Viele Menschen, die aus dem Norden stammen, wohnen im Südsudan - und umgekehrt. Sie sind dann plötzlich Ausländer und Ausländerinnen, obwohl sie in ihrem Geburtsort leben. Die Regierung im Südsudan hat zwar schon angekündigt, dass sie Leuten aus dem Norden eine südsudanesische Staatsbürgerschaft anbieten will. Viele Südsudanesen und Südsudanesinnen im Norden fürchten aber, dass sie dort nicht mehr willkommen sind. Andere wollen in ihrem eigenen Land leben. Tausende Menschen ziehen deshalb gerade in ihre alte Heimat zurück.

Noch verzwickter ist die Sache mit den Grenzen. Es ist noch nicht klar, wo die genau verlaufen sollen. Dabei geht es um mehr als um eine Linie auf der Karte. Im Südsudan schlummert viel wertvolles Öl im Boden - auch in einer Region, die im Grenzbereich zwischen Nord und Süd liegt. Es wird also wohl noch viel Streit geben, denn jede Seite will möglichst viel von den Bodenschätzen abhaben.

Der Süden muss dann künftig das Geld, das er mit seinem Öl verdient, zwar nicht mehr mit dem Norden teilen. Aber er hat keinen Zugang zum Meer. Und damit auch keinen Hafen, wo das Öl in andere Länder verschickt werden kann. Um den großen Ölhafen im Norden benutzen zu dürfen, verlangt die Regierung im Norden Geld. Wie viel? Auch darum wird noch heftig gerungen.
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