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Pippi feiert Geburtstag - Barfuß auf Zucker

Von: dpa

Meldung vom 24.11.2015

Ab Klasse 3  

Quiz von Silke Fokken

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Hamburg (dpa) - Sie ist das stärkste Mädchen der Welt und fast überall beliebt und berühmt: Pippi Langstrumpf. Vor rund 70 Jahren kam die Buchfigur in die Welt - und sorgte damals für jede Menge Aufregung. Ein Vater war stocksauer ... .

"Kein normales Kind isst eine ganze Sahnetorte auf oder geht barfuß auf Zucker." So ärgerte sich der Vater über die Geschichten in dem Pippi Langstrumpf-Buch. Es war kurz vorher in dem Land Schweden zum ersten Mal in die Buchläden gekommen. Das war am 26. November im Jahr 1945. Manche Erwachsenen fürchteten damals: Die Buchfigur Pippi könnte ein schlechtes Vorbild für Kinder sein.

Damals ging es vielen Eltern mehr noch als heute darum, dass Kinder tun, was man ihnen sagt. Dass sie sich benehmen und ihre Kleider nicht schmutzig machen. Und dann war da diese Pippi! Die Buchfigur lebt ohne Eltern, mit einem Pferd und Affen, in der Villa Kunterbunt. Sie geht nicht in die Schule, trickst Polizisten aus und macht alles immer nur so, wie sie will. Pippi schert sich nicht um die Regeln der Erwachsenen. Sie kann ein Pferd tragen und ist so großzügig, dass sie sogar Räubern Goldstücke schenkt.

Dass es die Buchfigur Pippi überhaupt gibt, liegt an einem Mädchen aus Schweden: Die sieben Jahre alte Karin musste im Jahr 1941 mit einer Lungen-Entzündung im Bett liegen und bettelte ihre Mutter an: "Erzähl mir was." "Was soll ich denn erzählen?", fragte die Mutter. Und Karin sagte: "Erzähl mir was von Pippi Langstrumpf!" Sie hatte sich den Namen wohl gerade ausgedacht. Die Mutter hieß Astrid Lindgren und musste später, als sie eine berühmte Schriftstellerin war, oft berichten, wie es zu Pippi gekommen war. Astrid Lindgren dachte sich die Geschichten für Karin aus. Drei Jahre später rutschte Astrid Lindgren auf Glatteis aus und verletzte sich den Fuß. Nun musste sie im Bett liegen und langweilte sich. Da beschloss sie, die Pippi-Geschichten aufzuschreiben und Karin zum 10. Geburtstag zu schenken.

Astrid Lindgren schickte eine Kopie der Geschichten auch an einen Verlag. Aber der lehnte ab. Erst später interessierte sich ein anderer Verlag dafür und veröffentlichte sie als Buch. Damit war Pippi in der Welt - und nicht mehr wegzudenken. Heute hat Pippi Millionen Fans. Fast keiner sorgt sich, dass sie ein schlechtes Vorbild sein könnte. Pippi selbst will auch eher, dass die Leute mehr Quatsch machen. In einer Geschichte verstreut sie vor feinen Damen Zucker, läuft barfuß darüber und sagt: "Ich glaube, ihr solltet es auch versuchen, denn was Lustigeres kann man sich nicht vorstellen."
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