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Nach 69 Tagen unter der Erde endlich frei!

Von: dpa

Meldung vom 13.10.2010

Ab Klasse 3  

Quiz von Susan Schädlich

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Bewertung:
Bergwerk San José / Berlin (dpa) - Eine Sirene heult, Autos hupen, Menschen tanzen, Luftballons steigen in den Nachthimmel, und viele weinen vor Glück: In Chile in Südamerika stieg am 13. Oktober eine besondere Freudenparty. Dort gelang die Rettung der ersten Bergleute, die mehr als zwei Monate in 700 Meter Tiefe eingeschlossen waren.

Insgesamt 33 Männer waren dort Anfang August bei ihrer Arbeit in einer Kupfermine verschüttet worden. Ein Stollen war eingestürzt. Aber die 33 Kumpel konnten sich in einen Schutzraum retten. Dort saßen sie dann fest - 700 Meter unter der Erde, in einem feuchten, dunklen Tunnel, in dem es oft um die 35 Grad Celsius heiß war.

Schnell war klar, dass die Männer Wochen da unten ausharren mussten. Denn für ihre Rettung musste erst langsam ein breiter Tunnel gebohrt werden. Viele Leute kümmerten sich darum, dass die Männer in ihrem unterirdischen Gefängnis nicht verrückt oder krank wurden.

Durch einen sehr schmalen Tunnel schickten sie ihnen Spezialkleidung, gutes Essen und aufblasbare Matratzen. Ebenso ließen Helfer eine Videokamera hinab und bauten ein Bildtelefon auf. Darüber konnten die Arbeiter mit ihren Frauen, Kindern und Eltern sprechen, die oben auf sie warteten. Auch Briefe konnten sie hin und her schicken. Einmal bekamen sie sogar eine kleine Leinwand und einen Miniprojektor. Damit konnten sie in der Tiefe ein Fußball-Länderspiel schauen.

Außerdem trainierten sie regelmäßig, um für die Rettung fit zu sein. Dafür mussten sie nämlich einzeln in eine enge Kapsel steigen. Sie sieht aus wie eine angespitzte Zigarre und ist so eng, dass nur schlanke Leute hineinpassen. Außerdem darf man darin keine Angst bekommen, wenn man ganz allein etwa eine Viertelstunde lang durch den Tunnel nach oben gezogen wird. Über Mikrofon und Lautsprecher können die Kumpel in der Zeit mit den Rettern sprechen.

Am 13. Oktober kurz nach Mitternacht war es dann so weit: Der erste Kumpel kam in der Kapsel wieder nach oben. Obwohl es Nacht war, trug er eine dunkle Brille. Sie schützte seine Augen, die seit Wochen kein Licht mehr gesehen hatten. Seine Familie und viele Reporter nahmen ihn in Empfang. Auch der Präsident des Landes umarmte ihn. Einer nach dem anderen wurden weitere Kumpel gerettet.
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