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Sponsorenlesen mit Antolin

Die Rehbergschule Roßdorf in Darmstadt-Dieburg hat in den letzten Jahren ein umfassendes Konzept zur Leseförderung entwickelt und umgesetzt: Eingebettet in die Gemeinde und deren Lese-Institutionen werden alle Schüler/innen auf vielfältige und kreative Weise angesprochen und eingebunden. Bewusst hat die Schule "Fest-Tage" kreiert und gewählt, die dem Alltag des Lesens Glanz und Bedeutung zukommen lassen. Ein solches Highlight war das Sponsorenlesen "Punkte für Oma – Euros für die Bücherei" mit Antolin.

 

In der Vergangenheit wurde Antolin bereits von einzelnen Klassen als Teil des Deutschunterrichts genutzt. Um das Programm in der Schule noch bekannter zu machen und damit noch mehr Schülern/Schülerinnen und Lehrkräften dieses Mittel der Leseförderung an die Hand zu geben, übernahm der Förderverein der Schule die Idee des Sponsorenlaufens aus der Sportwelt: So wurde ein Wettbewerb kreiert, der Schüler/innen, Lehrkräfte und Eltern sowie die örtliche Geschäftswelt und Leseinstitutionen einbezog.

 

Die Schüler/innen konnten (mussten aber natürlich nicht), ihre Verwandten – nicht nur die Oma – und Bekannten bitten, für jede richtig beantwortete Antolin-Frage zu einem Buch einen kleinen Geldbetrag zu spenden. Der Endbetrag kam dann der Schülerbücherei für deren Aufgaben zugute.

 

In der Vorbereitung wurden die Eltern schriftlich informiert über Beweggründe und Prozedere des Sponsorenlesens. Hervorgehoben wurde dabei, dass die Teilnahme freiwillig ist und die Ergebnisse selbstverständlich keine Berücksichtigung bei der Deutschnote finden. Als Belohnung und Anerkennung winkten für jeden Teilnehmer/jede Teilnehmerin Sachpreise, die von der örtlichen Geschäftswelt gestiftet worden waren. Die Hauptpreise sollten an die Klassen gehen, in denen die meisten Schüler/innen am Sponsorenlesen teilgenommen hatten.

 

Die Schaukästen im Eingangsbereich der Schule wurden gezielt mit den Sach- und Hauptpreisen bestückt, so dass die Kinder oft stehen blieben und sich über die Preise und die Anforderungen unterhielten. So war das Sponsorenlesen das beherrschende Thema in der Schule und zu Hause. Einige Erwachsene standen der Aktion skeptisch gegenüber. Ihre Vorbehalte führten immer wieder zu Diskussionen, was für zusätzliche Publicity sorgte: "Der Aufreger einiger besorgter Großer wurde zum Anreger für viele Kleinen," erzählt der Lehrer Engelbert Jennewein.

 

Das Sponsorenlesen fand über einen Zeitraum von drei Monaten statt. 13 von 18 Klassen nahmen daran teil. Die einzelnen Klassen gingen unterschiedlich vor: Einige Klassen gaben gemeinsam ihre Klassenlektüre in Antolin ein. In anderen Klassen beantworteten die Schüler/innen einzeln vor dem Unterricht und in den Pausen die Antolin-Fragen. Wiederum andere Klassen überließen das Lesen und Beantworten ganz den Schülern/Schülerinnen und ihren Eltern.

 

"Erstaunlicherweise entwickelte das Sponsorenlesen – eigentlich ist es mehr ein 'Sponsoren lassen lesen' - eine große Eigendynamik: Plötzlich wurden die Bücher, die zum Geburtstag verschenkt, vom Taschengeld gekauft oder in der Bücherei ausgeliehen wurden, danach ausgesucht, ob sie in Antolin vorhanden sind," berichtet Engelbert Jennewein.

 

Das Ergebnis des Sponsorenlesens kann sich sehen lassen: Bei den Schulanfängern/Schulanfängerinnen waren zwischen 15 und 156 Bücher pro Lerngruppe/Klasse gelesen worden, bei den Größeren bis zu 165 Bücher pro Klasse. In der Schule wurden in diesen 3 Monaten 810 Bücher gelesen und in Antolin bearbeitet. "Das sind ungefähr 15.000 Fragen, die beantwortet wurden," erzählt Engelbert Jennewein stolz. Die fleißigsten Leseratten hatten zwischen 25 bis 32 Bücher gelesen. Obwohl die Mädchen eifriger gelesen hatten, konnten sich auch die Ergebnisse der Jungen sehen lassen: Die besten Jungen hatten im Schnitt zu 11 bis 14 Büchern Antolin-Fragen beantwortet.

 

"Bei den üblichen Sponsorenläufen kommt es oft auf den 'erlaufenen' Betrag an. Uns war diese Summe unwichtig, da es um die 'Leseerträge' und den Zugewinn an Lesefertigkeit ging," fasst Engelbert Jennewein zusammen. Aber die gesponserte Summe kann sich trotzdem sehen lassen: 1.565 € kamen für die Schülerbücherei zusammen. eje

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