Keine Lust auf "Wilde Kerle", "Das magische Baumhaus" und "Fuchsalarm"?
Antolin bietet der Lehrkraft - vor allem im Deutschunterricht – eine Vielzahl von Möglichkeiten, auch leseunwillige oder leseschwache Schüler/innen für Bücher zu begeistern und zum Lesen zu motivieren.
Nicht alle Schüler/innen reagieren mit Begeisterung auf die Ankündigung: "Antolin-Lesestunde!“. Sie teilen die "Freude am Lesen“ nicht. Wenn das äußere Umfeld stimmt – also eine stattliche, attraktive Auswahl an Büchern im Klassenraum, ausreichend Computerplätze mit Internetanschluss und eine für das Lesen aufgeschlossene Lehrkraft vorhanden sind – dann liegt die mangelnde Lesemotivation wohl daran, dass das Lesen für diese Schüler/innen noch zu viel Anstrengung bedeutet und die Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Buch in der Vergangenheit eher negativ geprägt waren.
In diesem Falle ist die Lehrkraft gefordert:
- Die Lehrkraft zieht sich mit dem leseunlustigen (= wohl leseschwachen) Kind in eine "Ecke“ des Klassenzimmers zurück und liest mit ihm flüsternd. Vorlesend, mitlesend, zuhörend, über die Geschichte sprechend – alles schön im Wechsel.
- Der/die leseschwache Schüler/in erhält am Computer Hilfe von einem/einer lesestarken Schüler/in, der/die das betreffende Buch schon kennt. Gemeinsam erarbeiten sie also den Fragensatz.
- Die Lehrkraft druckt den Fragensatz des betreffenden Buches komplett aus, schneidet die Antwortmarkierungen weg und gibt den Fragensatz dem/der leseschwachen Schüler/in. Diese/-r hat dann die Chance, den Fragensatz für sich in aller Ruhe zunächst schriftlich zu bearbeiten. Hierbei kann notfalls bei der Lehrkraft oder bei Mitschülern/Mitschülerinnen nachgefragt werden. Anschließend versucht der/die Schüler/in den Fragensatz am Computer zu bearbeiten – z.B. auch in Partnerarbeit.
- Antolin ermöglicht es der Lehrkraft, von den Kindern bearbeitete Fragensätze zu löschen, sodass das Buchquiz erneut beantwortet werden kann. So kann die Lehrkraft – gerade bei schwachen Lesern/Leserinnen pädagogisch auf diese Kinder einwirken. Entscheidend ist am Ende der Erfolg, den ein Kind in sich verspürt, nicht die Punktezahl.
- Steckt ein Kind mitten in einem dicken Buch und hat zwischendurch die Lust hieran etwas verloren, empfiehlt es sich, diesem Kind ein kleines, einfaches, bilderreiches Buch – für zwischendurch eben! – anzubieten. So kann kurz darauf am Computer gearbeitet werden, was Abwechslung bedeutet.
- Wenn vorhanden, kann an der einen oder anderen Stelle auch der Einsatz einer Literaturverfilmung beim Weiterlesen und Verstehen von schwierigeren Handlungen helfen.
- Hilfreich ist, immer zwei, drei sehr leichte, großformatige, bilderreiche Bücher zur Hand zu haben. Wenn dann ein/-e Schüler/in tatsächlich einmal nichts Passendes in der Bücherkiste findet, kann eines dieser Bücher empfohlen werden, bis die "Leseblockade" wieder vorüber ist.
- Wichtig ist, dass sich in den Klassen-Lesekisten auch Bücher befinden, die zwei, drei Jahre unterhalb der aktuellen Klassenstufe liegen; außerdem immer einige interessante Sachbücher. Die Schüler/innen sollten auch Gelegenheit erhalten, einfach zur Erholung und zum Spaß in Büchern zu „blättern“.
- Es empfiehlt sich auch, immer wieder einmal auf das bisher Erreichte zu verweisen – und gemeinsam mit dem/der einzelnen Schüler/in die ausgedruckte Leseliste anzusehen und Anerkennung auszusprechen.
- In Antolin gibt es die Kategorie "Bücher ohne Text“ - in der Regel wunderschöne Bilder-Geschichten (z.B.: "Strandgut“, Carlsen 2007). Hierzu kann der Arbeitsauftrag erteilt werden, sich die Geschichte allein oder in Partnergruppe anzusehen und anschließend den Fragensatz zu bearbeiten (in Einzel- oder Partnerarbeit). Meist entgeht hierbei den Schüler/innen, dass das Bearbeiten des Fragensatzes auch eine Lese-Übung ist. Dieses kleine Erfolgserlebnis rund um ein Buch trägt dazu bei, dass sich diese Schüler/innen dann an ein weiteres Buch herantrauen.
- Es kann auch sein, dass ein Kind im Übereifer ein zu schwieriges Buch ausgewählt hat – dann sollte die Lehrkraft auf jeden Fall ein einfacheres empfehlen.
- Eine schöne Art der Belohnung ist es auch, der ganzen Klasse oder einzelnen Schüler/innen ästhetisch bezaubernde, geistig anregende Bücher vorzulesen oder auch mit den Kindern diskutierend vorzustellen. Anschließend brauchen die Schüler/innen nur noch den Fragensatz zu beantworten und sich ihre Punkte zu holen.