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Streit um den Strom

Von: dpa

Meldung vom 03.01.2022

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Berlin (dpa) - Da waren es nur noch drei. Am Silvesterabend wurden in Deutschland mehrere Atomkraftwerke abgeschaltet. Nun laufen in Deutschland nur noch drei statt sechs solcher Anlagen. Im Inneren dieser Kraftwerke werden winzig kleine Atome gespalten, um Strom zu erzeugen.

Allerdings entsteht dabei extrem gefährlicher Müll. Das ist einer der Gründe, warum sich Deutschland entschieden hat, in Zukunft auf Atomkraft zu verzichten. Außerdem könnte ein Unfall in einem solchen Kraftwerk zu einer Katastrophe führen. Deshalb sollen auch die restlichen Atomkraftwerke bis Ende dieses Jahres ausgehen.

Andererseits: Strom brauchen wir alle. Wir nutzen ihn etwa für Licht, um Musik zu hören, ins Internet zu gehen oder um den Aufzug zu benutzen. Seit vielen Jahren verbrauchen die Menschen in Deutschland ungefähr gleich viel Strom.

Der Strom, den bisher die Atomkraft geliefert hat, muss also künftig woanders herkommen. Ein großer Teil soll durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Das ist klimafreundlicher Strom, zum Beispiel aus Wind- und Sonnenenergie. Fast die Hälfte unseres Stroms wird mittlerweile so erzeugt.

Strom aus erneuerbaren Energien ist vor allem dann vorhanden, wenn Wind weht oder die Sonne scheint. Ist das nicht der Fall, braucht es eine Alternative, damit jederzeit Strom fließt. In Deutschland werden dann etwa Erdgas-Kraftwerke angeworfen.

Das Problem: Die Verbrennung von Gas in den Kraftwerken verursacht klimaschädliche Gase. Deswegen meinen einige Leute, es wäre trotz der Probleme mit dem Müll besser gewesen, die Atomkraftwerke laufen zu lassen. Denn die erzeugen keines dieser Gase.

Gerade hat sich auch die Europäische Union Gedanken über die verschiedenen Strom-Kraftwerke gemacht. Diese Union besteht aus 27 Ländern, darunter auch Deutschland. Sie will, dass weniger klimaschädliche Gase ausgestoßen werden. Gas- oder Atomkraftwerke pusten weniger davon in die Luft als etwa Kohle-Kraftwerke. Deswegen gibt es nun den Vorschlag, sie als klimafreundlich gelten zu lassen. Umweltschutz-Organisationen halten das aber für keine gute Idee. Sie finden: Nur Strom aus erneuerbaren Energien ist wirklich gut fürs Klima.
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