Berlin (dpa) - Am 3. Oktober wird groß gefeiert, am Tag der Deutschen Einheit. Vor 25 Jahren wurde aus zwei deutschen Staaten wieder ein Land. Davor war es jahrelang streng getrennt. Wie es damals zuging, lässt sich noch ein wenig spüren - zum Beispiel wenn man mitten in der Stadt Berlin plötzlich an einen Grenzposten kommt:
Der Mann in der grau-grünen Uniform verzieht zunächst keine Miene. Er steht vor einem Wachhäuschen in der Friedrichstraße. Er guckt streng. So als würde er genau aufpassen, dass niemand ohne Erlaubnis weitergeht. Trotzdem laufen die Menschen an ihm vorbei. Und er unternimmt nichts. Im Gegenteil! Der Wachmann und seine Kollegen machen Witze und fragen die Leute: "Wollt ihr Fotos mit uns machen?" Und sie wollen.
Die Wachmänner sind nicht echt. Sie haben sich nur verkleidet. Sie erinnern daran, wie es hier am "Checkpoint Charlie" früher zuging. Vor mehr als 25 Jahren war dies ein streng bewachter Grenzposten. Berlin war damals ebenso wie ganz Deutschland geteilt: in einen Westteil und einen Ostteil. Im Westen war die Bundesrepublik Deutschland, im Osten die DDR. Dazwischen verlief eine streng bewachte Grenze. Durch Berlin ging sogar eine Mauer.
Die Regierungen in Ost und West waren lange Zeit verfeindet. Die DDR-Politiker wollten die Menschen aus der DDR nicht in den Westen lassen. Wer über die Grenze flüchtete, riskierte sein Leben - auch an der Grenze in der Friedrichstraße.
Von den grausamen Regeln ist hier heute zwischen den Urlaubern nicht mehr viel zu spüren. Seit dem 3. Oktober 1990 gibt es keine Grenzen in Deutschland mehr. Aber wer wissen will, wie es in dem geteilten Land früher war, findet viele Spuren.
In der Nähe des Checkpoints Charlie gibt es mehrere Museen. Hier ist etwa zu sehen, wie Menschen versuchten, heimlich aus der DDR zu fliehen. Außerdem zeigen riesige Fotos, wie im Jahr 1989 immer mehr Menschen im Osten gegen die strengen Regeln protestierten.
Die alten Machthaber mussten schließlich ihr Amt abgeben. Eine neue Regierung wurde gewählt und Deutschland wurde wieder ein Land. Menschen rissen die Grenzzäune und die Berliner Mauer danach fast völlig ab. Ein schmaler Streifen im Straßenpflaster erinnert aber heute noch daran, wo die Mauer früher stand. Der Mauerweg verläuft kilometerweit durch die Stadt. Bevor die Füße zu müde werden, fährt man ein Stück mit der S-Bahn - zum Nordbahnhof. In der Nähe ist eine Gedenkstätte. Eine Ausstellung und ein Film zeigen, wie gnadenlos die Grenze früher ganz Deutschland teilte.
Damals gab es einen breiten Streifen mit Wachtürmen, Zäunen, Stacheldraht und Alarmanlagen. So wollte die DDR-Regierung verhindern, dass Menschen auf die andere Seite kamen. Wer es trotzdem versuchte, wurde beschossen. Die Grenze nannten viele Todesstreifen.
Als der Film im Museum läuft und es um die Toten geht, weint ein Zuschauer. So schlimm fühlt sich die Vergangenheit an. In einem Park stehen Reste der Berliner Mauer. Heute gehen die Leute einfach an er Seite vorbei und picknicken im Park. Diese Mauer sperrt niemanden mehr ein. Die schlimme Zeit ist nicht vergessen, aber vorbei.
Mit Mut und Wut - So kam die Deutsche Einheit
Berlin (dpa) - Immer mehr Menschen strömen im Jahr 1989 im Osten Deutschlands auf die Straßen. Sie rufen diesen Satz. Sie riskieren damit, dass sie für viele Jahre ins Gefängnis gesteckt werden. Aber ihre Wut ist größer als ihre Angst. Sie wollen zeigen, dass sie sich nicht länger unterdrücken lassen. Sie fordern mehr Freiheit von ihrer Regierung, den Machthabern der DDR.
Deutschland ist damals in zwei Staaten geteilt: Im Westen ist die Bundesrepublik Deutschland, im Osten die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR. Die Regierung der DDR hat strenge Regeln aufgestellt. Lange haben die Menschen das ertragen. Jetzt reicht es ihnen. Tausende schaffen es, über Ungarn und einige andere Länder aus der DDR zu fliehen. Andere versammeln sich auf den Straßen und protestieren gegen die Regierung.
Am 9. November 1989 ist es soweit. Der Druck der Menschen ist so groß, dass die alten Machthaber nichts mehr dagegen ausrichten können. Die Menschen strömen massenweise in den Westen. Die Grenze wird geöffnet. Danach verhandeln Politiker aus Ost und West, wie es weitergehen soll. Schließlich vereinbaren sie die Deutsche Einheit. Deutschland wird am 3. Oktober 1990 wieder ein Staat.
...
Berlin (dpa) - Am 3. Oktober wird groß gefeiert, am Tag der Deutschen Einheit. Vor 25 Jahren wurde aus zwei deutschen Staaten wieder ein Land.
Davor war es jahrelang streng getrennt. Wie es damals zuging, lässt sich noch ein wenig spüren - zum Beispiel wenn man mitten in der Stadt Berlin plötzlich an einen Grenzposten kommt:
Der Mann in der grau-grünen Uniform verzieht zunächst keine Miene. Er steht vor einem Wachhäuschen in der Friedrichstraße. Er guckt streng. So als würde er genau aufpassen, dass niemand ohne Erlaubnis weitergeht. Trotzdem laufen die Menschen an ihm vorbei. Und er unternimmt nichts. Im Gegenteil! Der Wachmann und seine Kollegen machen Witze und fragen die Leute: "Wollt ihr Fotos mit uns machen?" Und sie wollen.
Die Wachmänner sind nicht echt. Sie haben sich nur verkleidet. Sie erinnern daran, wie es hier am "Checkpoint Charlie" früher zuging. Vor mehr als 25 Jahren war dies ein streng bewachter Grenzposten. Berlin war damals ebenso wie ganz Deutschland geteilt: in einen Westteil und einen Ostteil. Im Westen war die Bundesrepublik Deutschland, im Osten die DDR. Dazwischen verlief eine streng bewachte Grenze. Durch Berlin ging sogar eine Mauer.
Die Regierungen in Ost und West waren lange Zeit verfeindet. Die DDR-Politiker wollten die Menschen aus der DDR nicht in den Westen lassen. Wer über die Grenze flüchtete, riskierte sein Leben - auch an der Grenze in der Friedrichstraße. Von den grausamen Regeln ist hier heute zwischen den Urlaubern nicht mehr viel zu spüren. Seit dem 3. Oktober 1990 gibt es keine Grenzen in Deutschland mehr. Aber wer wissen will, wie es in dem geteilten Land früher war, findet viele Spuren.
In der Nähe des Checkpoints Charlie gibt es mehrere Museen. Hier ist etwa zu sehen, wie Menschen versuchten, heimlich aus der DDR zu fliehen. Außerdem zeigen riesige Fotos, wie im Jahr 1989 immer mehr Menschen im Osten gegen die strengen Regeln protestierten.
Die alten Machthaber mussten schließlich ihr Amt abgeben. Eine neue Regierung wurde gewählt und Deutschland wurde wieder ein Land. Menschen rissen die Grenzzäune und die Berliner Mauer danach fast völlig ab. Ein schmaler Streifen im Straßenpflaster erinnert aber heute noch daran, wo die Mauer früher stand. Der Mauerweg verläuft kilometerweit durch die Stadt. Bevor die Füße zu müde werden, fährt man ein Stück mit der S-Bahn - zum Nordbahnhof. In der Nähe ist eine Gedenkstätte. Eine Ausstellung und ein Film zeigen, wie gnadenlos die Grenze früher ganz Deutschland teilte.
Damals gab es einen breiten Streifen mit Wachtürmen, Zäunen, Stacheldraht und Alarmanlagen. So wollte die DDR-Regierung verhindern, dass Menschen auf die andere Seite kamen. Wer es trotzdem versuchte, wurde beschossen. Die Grenze nannten viele Todesstreifen.
Als der Film im Museum läuft und es um die Toten geht, weint ein Zuschauer. So schlimm fühlt sich die Vergangenheit an. In einem Park stehen Reste der Berliner Mauer. Heute gehen die Leute einfach an er Seite vorbei und picknicken im Park. Diese Mauer sperrt niemanden mehr ein. Die schlimme Zeit ist nicht vergessen, aber vorbei.
Mit Mut und Wut - So kam die Deutsche Einheit
Berlin (dpa) - Immer mehr Menschen strömen im Jahr 1989 im Osten Deutschlands auf die Straßen. Sie rufen diesen Satz. Sie riskieren damit, dass sie für viele Jahre ins Gefängnis gesteckt werden. Aber ihre Wut ist größer als ihre Angst. Sie wollen zeigen, dass sie sich nicht länger unterdrücken lassen. Sie fordern mehr Freiheit von ihrer Regierung, den Machthabern der DDR.
Deutschland ist damals in zwei Staaten geteilt: Im Westen ist die Bundesrepublik Deutschland, im Osten die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR. Die Regierung der DDR hat strenge Regeln aufgestellt. Lange haben die Menschen das ertragen. Jetzt reicht es ihnen. Tausende schaffen es, über Ungarn und einige andere Länder aus der DDR zu fliehen. Andere versammeln sich auf den Straßen und protestieren gegen die Regierung.
Am 9. November 1989 ist es soweit. Der Druck der Menschen ist so groß, dass die alten Machthaber nichts mehr dagegen ausrichten können. Die Menschen strömen massenweise in den Westen. Die Grenze wird geöffnet. Danach verhandeln Politiker aus Ost und West, wie es weitergehen soll. Schließlich vereinbaren sie die Deutsche Einheit. Deutschland wird am 3. Oktober 1990 wieder ein Staat.