Waldenbuch (dpa) - Rund um Weihnachten ist die große Naschzeit: Egal ob im Adventskalender, Nikolausstiefel oder unterm Tannenbaum - immer wieder gibt es Süßes. Vor allem Schokolade. Für Andreas Ronken ist das nichts Besonderes. Er isst in seinem Beruf jeden Tag Schoki. Denn er ist Chef einer Schokoladenfabrik. Den dpa-Nachrichten für Kinder hat er erzählt, wie viel Schokolade er verputzt.

Wie viel Schokolade essen Sie am Tag?
Ronken: "Ungefähr 150 Gramm pro Tag, also eineinhalb Tafeln. Ich esse viel, weil ich viel probieren muss und es mir aber auch Spaß macht. Morgens um neun testen wir zum Beispiel immer die Qualität der Schokolade, die in der Nacht hergestellt wurde - ob sie gut schmeckt, gut riecht und nicht brüchig ist. Da bin ich auch manchmal dabei. Schokoladeessen ist Beruf und Genuss für mich, eine super Kombination. Meine Mutter versteht nicht, dass ich fürs Schokolade essen Geld bekomme. Sie sagt das aber scherzhaft."

Was machen Sie denn noch, außer Schokolade zu essen?
Ronken: "Was vermutlich alle Firmenchefs machen: Mit Mitarbeitern und Kunden reden, Pläne machen, Zahlen angucken und mit meinen Kollegen für neue Schoki-Sorten sorgen."

Bekommen Sie eigentlich die komplette Schokolade umsonst?
Ronken: "Wenn ich in unserer Fabrik bin und testesse, dann brauche ich nicht zu zahlen. Und selbst für zu Hause gibt es Schokolade gratis - wie alle unsere Mitarbeiter bekomme auch ich eine Tüte mit fünf Tafeln pro Woche umsonst."

Sie sind ja sehr schlank - obwohl Sie so viel Schokolade essen?
Ronken: "Ich mache viel Sport, jogge oft zur Arbeit und fahre viel Mountainbike. Fleisch esse ich übrigens nicht, ich bin Vegetarier."

Sind denn Ihre Mitarbeiter dick vom Schokoladeessen?
Ronken: "Nein. Die meisten von uns essen sehr bewusst Schokolade. Wir wissen, dass wir insgesamt eine abwechslungsreiche Ernährung und Bewegung brauchen, dann kann man auch Schokolade ohne schlechtes Gewissen genießen."

Verschenken Sie Schokolade zu Weihnachten?
Ronken: "Ich habe viele Freunde. Und die erwarten auch, dass ich immer mal Schokolade mitbringe - nicht nur zu Weihnachten. Auch Halloween ist der Andrang vor unserem Haus schon recht groß - frei nach dem Motto: Süßes, sonst gibt's Saures."

Haben Sie schon als Kind davon geträumt, Schokochef zu werden?
Ronken: "Nein, das war eher Zufall. Ich liebe zwar Schokolade, aber den Traum, in einer Schokoladenfabrik zu arbeiten, hatte ich nie. In der Schule haben mich Naturwissenschaften und Sport sehr interessiert. Ich habe dann Maschinenbau studiert und eigentlich durch Zufall bei einem Hersteller von Haustiernahrung angefangen. Am schönsten war das, glaube ich, damals für meinen Hund - der hat immer viele verschiedene, neue Mahlzeiten bekommen."

Interview: Wolf von Dewitz, dpa